Mars-Mission NOZOMI gescheitert

Die erste japanische Mars-Mission NOZOMI ist gescheitert, da die Raumsonde wegen massiver Probleme der Bordelektronik nicht in einen Mars-Orbit einschwenken kann.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: ISAS.

Grafische Darstellung der Raumsonde NOZOMI .
(Grafik: JAXA)

In den letzten Wochen hatte sich schon angedeutet, dass das Schicksal der japanischen Mars-Sonde NOZOMI (dt. „Hoffnung“) an einem seidenen Faden hing. Zu stark war die Elektronik der Raumsonde im April 2002 durch eine außergewöhnlich starke Sonneneruption beschädigt worden.

Wie die japanische Raumfahrtagentur ISAS nun in einer kurzen Pressemeldung mitteilte ist der Versuch, NOZOMI in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten zu bringen, endgültig fehlgeschlagen. Um 12:30 Uhr (MEZ) am heutigen Tag wurde die Operation abgebrochen, nachdem der zuvor verlorengegangene Kontakt zur Raumsonde nicht rechtzeitig wieder hergestellt werden konnte. Die japanische Missionskontrolle wird in den kommenden Tagen versuchen, ein Aufschlagen von NOZOMI auf dem Mars zu verhindern. Das Risiko für ein solches Ereignis ist allerdings nur relativ gering. Da NOZOMI nicht auf dem Mars landen sollte ist die Raumsonde auch nicht entsprechend konsequent sterilisiert worden; bei einem Aufprall auf dem Mars könnten theoretisch Sporen oder Bakterien von der Erde eingeschleppt werden, was unbedingt vermieden werden soll.

NOZOMI wird nun also höchstwahrscheinlich am Mars vorbeifliegen und in eine Umlaufbahn um die Sonne einschwenken.

Damit ist die erste der vier derzeit Richtung Mars reisenden Raumsonden gescheitert. Ein schlechtes Omen sollte dies für Mars Express und Beagle 2 sowie die beiden amerikanischen Mars Exploration Rover dennoch nicht sein – NOZOMI war im Gegensatz zu diesen Raumsonden nicht erst seit sechs Monaten, sondern bereits seit über fünf Jahren unterwegs und bereits schwer angeschlagen.

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