Die ersten 6 Segmente des Hauptspiegels des James Webb Space Telescope der NASA haben in der X-ray and Cryogenic Facility am Marshall Space Flight Center in Huntsville (USA) einen Kältetest absolviert.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, SpaceRef.
Dabei wurden sie auf bis zu -250 °C gekühlt und hochgenau vermessen. Die normale Betriebstemperatur im All soll bei etwa 50 Kelvin (-223 °C) liegen. Bei diesen tiefen Temperaturen festgestellte kleine Unebenheiten sollen bei der Tinsley Corporation in Redmond (USA) noch „auspoliert“ werden. Erst dann bekommen die aus dem Leichtmetall Beryllium bestehenden Segmente einen dünnen Goldüberzug aufgedampft.
Das James Webb Space Telescope soll der wichtigste Nachfolger des überaus erfolgreichen Hubble Space Telescope der NASA werden und 2013 ins All starten. Mit ihm werden allerdings ausschließlich Beobachtungen im infraroten Bereich des optischen Spektrums vorgenommen. Da es sich dabei um Wärmestrahlung handelt und man auch vergleichsweise kalte Staubwolken abbilden möchte, müssen Spiegel und Detektoren weit heruntergekühlt werden. Sonst würde die IR-Strahlung des zu beobachtenden Objekts in der Eigenstrahlung des Spiegels verschwinden.
Der Hauptspiegel des Teleskops soll aus 18 sechsseitigen, sphärischen Spiegelsegmenten mit einer Kantenlänge von etwa 1,3 Metern bestehen und insgesamt einen Durchmesser von 6,5 Metern haben. Durch eine fünflagige Spezialfolie wird das Instrument von der Sonnenstrahlung abgeschirmt. Außerdem bezieht das JWST eine Position etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, am sogenannten Lagrangepunkt 2. Hier versehen bereits die ESA-Teleskope Planck und Herschel ihren Dienst. Das neue Teleskop wird Herschel als Weltrauminstrument mit dem bisher größten Spiegeldurchmesser ablösen.
Die nächste Fuhre Spiegelsegmente trifft nach Herstellung und Erstglättung im August im Testzentrum am Marshall Space Flight Center ein.
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