Komet und Engel – Weihnachtsgrüße

Nachdem das Hubble Space Telescope im letzten Jahr eine „Christbaumkugel“ im All aufgespürt hatte, ist es in diesem Jahr das Abbild eines Engels. Außerdem macht ein Komet derzeit auf der Südhalbkugel der Erde und im All Furore.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, ESA, Wikipedia.

NASA/ESA and the Hubble Heritage Team
Sternentstehungsregion Sharpless 2-106
(Bild: NASA/ESA and the Hubble Heritage Team)

Bereits im Februar wurde das Bild von Sharpless 2-106 gemacht, das vor einigen Tagen von NASA und ESA veröffentlicht wurde. Es zeigt ein kleines Sternentstehungsgebiet im Sternbild Schwan, das etwa 2.000 Lichtjahre von uns entfernt ist. Im Zentrum befindet sich ein junger Stern mit etwa 15 Sonnenmassen, der Unmengen an Staub und Gas durch seinen Strahlungsdruck in der Umgebung verteilt. Zwei von uns aus gesehen flügelförmige Wasserstoffwolken links und rechts, die von kälteren Gas- und Staubansammlungen umgeben sind, werden dadurch stark aufgeheizt und zum Leuchten angeregt.

Das Bild wurde mit der Wide Field Camera 3 mit verschiedenen Weit- und Schmalbandfiltern aufgenommen und anschließend in Falschfarben coloriert. Die beiden Breitbandfilter lassen Licht im für uns nicht wahrnehmbaren UV-Bereich passieren, der Schmalbandfilter die Alpha-Linie leuchtenden Wasserstoffs (657 nm = rot). Im Bild werden die H-alpha-aktiven Zonen allerdings blau dargestellt. Die Wolke hat eine Ausdehnung von lediglich knapp 2 Lichtjahren. Am Himmel nimmt sie eine Breite von 2,9 Bogenminuten ein.

NASA/Dan Burbank
Komet C/2011 W3 (Lovejoy) gesehen von der ISS aus
(Bild: NASA/Dan Burbank)

Ziemlich überraschend macht zum Jahresende zumindest auf der Südhalbkugel der Erde ein Komet Furore. Er wurde erst am 27. November vom Australier Terry Lovejoy entdeckt und bekam die Bezeichnung C/2011 W3 (Lovejoy). Genauere Bahndaten wurden erst im Verlaufe dieses Monats ermittelt. Danach passierte der „Sonnenstreifer“ unser Zentralgestirn in geringem Abstand (ca. 850.000 km) und viele rechneten damit, dass der Komet auseinandergerissen würde. Am 16. Dezember tauchte er allerdings nach seiner nahen Sonnenbegegnung wieder auf und bezaubert seit wenigen Tagen durch seine beeindruckende visuelle Erscheinung. Lovejoy erreicht eine Helligkeit von -2 mag und ist damit sogar noch am Tageshimmel erkennbar.

Eine Vielzahl von Aufnahmen von Amateurastronomen der südlichen Hemisphäre und von der Internationalen Raumstation kursieren seit wenigen Tagen im Netz und bescheeren uns damit eine angenehme kosmische Weihnachtsüberraschung.

In diesem Sinne wünscht Raumfahrer.net allen Lesern und Forenmitgliedern ein besinnliches und heiteres Weihnachtsfest.

Raumcon:

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