Am 11.März 2021 um 18:51 Uhr deutscher Zeit startete eine chinesische Langer Marsch 7A den Technologieerprobungssatelliten Shiyan 9 vom Weltraumbahnhof Wenchang in der südchinesischen Provinz Hainan aus ins All.
Ein Beitrag von Patrick Schemel. Quelle: CASC, CCTV.
Zum transportierten Satelliten selbst liegen keine weiteren konkreten Informationen vor, selbst der Name Shiyan 9 wurde erst nach dem Start veröffentlicht. Es wird spekuliert, dass es sich um einen hochauflösenden optischen Erdbeobachtungssatelliten handeln könnte, der auf einer hohen Umlaufbahn zum Einsatz kommen soll.
Für die Langer Marsch 7 ist dies ist der erste Start seit es im März vergangenes Jahr aus nicht offiziell benannten Gründen einen Fehlstart gab. Für die eingesetzte Version LM-7A ist er gar der erste erfolgreiche Start überhaupt. Diese unterscheidet sich von der Basisversion durch eine zusätzliche dritte Stufe, welche insbesondere die Nutzlast in höhere Erdorbits deutlich steigert. Insgesamt kommt die Rakete auf eine Gesamthöhe von 60,1 Metern bei einem Startgewicht von ungefähr 573 Tonnen.
Mit einer Nutzlast von bis zu 13,5 Tonnen in eine erdnahe Umlaufbahn und 7 Tonnen in eine geostationäre Transferbahn siedelt sich die Langer Marsch 7 im mittelschweren Segment der Trägerraketen an. Die erste Stufe der Rakete kommt zudem als Booster für die noch größere Langer Marsch 5 zum Einsatz.
Auf lange Sicht soll die kerosingetriebene LM-7A das bisherige Arbeitspferd der chinesischen Raketenindustrie, die Langer Marsch 3B, ersetzen, bei der hochgiftiger hypergolischer Treibstoff zum Einsatz kommt. Mit dem Startort an der Küste soll zudem das bisher bestehende Problem umgangen werden, dass herabfallende Raketenteile in China am Boden für bisweilen schwere Schäden sorgen.
Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum: