Materie umkreist Schwarzes Loch

Wissenschaflter haben Materieteilchen bei ihrem Flug um ein Schwarzes Loch herum beobachtet und dadurch neue Einblicke in die Funktionsweise der Schwarzen Löcher bekommen.

Ein Beitrag von Roman Polak. Quelle: SpaceFlight Now.

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Die Galaxie NGC 3516. (Quelle:HST/UCLA/M. Malkan)

Ein Team von Wissenschaftlern, angeführt von Dr. Kazushi Iwasawa, vom Institut für Astronomie in Cambridge, beobachtete einen Tag lang den Weg von Materie um ein Schwarzes Loch herum. Der Abstand der beobachteten Materie zum Schwarzen Loch beträgt genau so viel wie der Abstand zwischen der Erde und der Sonne. Auch die Umlaufbahn der Materie um das Schwarze Loch ist der unseren um die Sonne sehr ähnlich. Einziger Unterschied: Aufgrund der extrem hohen Gravitationkraft braucht die Materie nur einen Vierteltag, um das Schwarze Loch zu umkreisen und nicht ein ganzes Jahr.
Die Wissenschaftler haben vor, in der nächsten Zeit damit zu beginnen, die Masse des Schwarzen Lochs aus den gesammelten Daten zu ermitteln. Dafür bedienen sie sich einer Formel, welche die Relativitäts-Therorie Einsteins und die Kepler’schen Gesetze verbindet.

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Konzeptzeichnung eines Schwarzen Lochs. Dieses Bild ist allerdings nur zum besseren Verständis gedacht. Ein Schwarzes Loch hat in Wirklichkeit keine Oberfläche, wie wir es kennen. (Quelle: NASA)

Dieses Schwarze Loch befindet sich im Kern der Galaxie NGC 3516 und ist 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Diese Galaxie befindet sich im Sternbild des Wagens. Das Auffällige an diesem Schwarzen Loch ist, dass es um einiges größer ist als alle Schwarzen Löcher, die man jemals zuvor gesehen hat. Was diese Arbeit aber noch interessanter für die Wissenschaftler macht, ist der Umstand, dass es noch niemanden gelungen ist, die Masse eines Schwarzen Lochs genau zu messen; viele der heute gesammelten Werte über die Masse Schwarzer Löcher sind nur geschätzt.

Dass Schwarze Löcher noch nie genau gemessen wurde, hängt aber nicht damit zusammen, dass es geeignete Geräte dafür noch nicht gab, sondern einfach damit, dass man immer Pech hatte. Nur durch Glück konnten die Wissenschaftler Zeugen werden, wie Materiebrocken auf einmal hell aufleuchteten, weil es kurz einen extremen Anstieg der Temperatur gab und ein helles Licht vom Schwarzen Loch ausging. Dieser kurzzeitige Temperaturanstieg war so groß, dass die Materie noch den ganzen Tag weiter glühte und man sie klar erkennen und somit den Abstand der Materie zum Schwarzen Loch feststellen konnte – die Kenntnis dieses Abstand ist dringend notwendig, damit man die Masse des Schwarzen Lochs berechnen kann.