Möglicher Rekordstern entdeckt

Ein Team der University of Florida ist es möglicherweise gelungen, den bisher größten Riesenstern zu beobachten.

Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: Univeristät Florida.

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Größenvergleich der Sonne und LBV1806-20.
(Grafik:University of Florida)

40 Millionen mal heller als die Sonne und „nur“ 45.000 Lichtjahre entfernt auf der anderen Seite unserer Heimatgalaxie. Nun fragt man sich warum man so ein helles Objekt nicht schon längst mit freien Augen am Nachthimmel betrachten konnte? Grund dafür sind immense Staubpartikel zwischen der Erde und dem Stern (LBV 1806-20) die das durchdringen jeglichen Lichts verhindern. Den Wissenschaftlern gelang es nur mithilfe eines im Infrarotbereich arbeitenden Teleskop den Stern zu finden. Bisheriger Rekordhalter war der Pistolenstern der fünf bis sechs Millionen heller ist als die Sonne.

„Wir glauben den bisher am meist leuchtenden Stern der je beobachtet wurde entdeckt zu haben“ so kommentierte es Steve Eikenberry, Leiter des Teams und Professor der Astronomie an der University of Florida, begeistert. Man kennt den Stern bereits seit 1990, doch war man der Annahme es wäre ein variabler blau leuchtender Stern mit einer kurzen lebensdauer. Man schätzt das Alter von LBV 1806-20 auf ca. zwei Millionen Jahre, deutlich jünger als unsere Sonne mit fünf Milliarden Jahren.
Doch kamen auch kritische Stimmen zu dieser Entdeckung. Don Figer, Leiter des Teams das 1997 den Pistolenstern entdeckte, fügte hinzu dass es genauso gut ein sehr dichter Sternenhaufen mit enormer Masse sein könnte. Es werden noch mehr Nachforschungen nötig sein um die Theorie des Riesensterns zu belegen.

Ein weiteres Mysterium bereitet den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen. Denn normalerweise ist die Größe von Sternen auf maximal 120 Sonnenmassen (120 mal so groß wie die Sonne) begrenzt. Für Steve Eikenberry gibt es eine mögliche Erklärung und zwar ein massereicher Neutronenstern. Neutronensterne sind Sterne mit einem gewaltigen Magnetfeld einige hundert Trillionen mal so stark wie das der Erde. Es gibt bisher lediglich vier unter fünf Milliarden Sternen in unserer Galaxie, die als Neutronensterne identifiziert worden sind. Doch noch gibt das Team rund um Steve Eikenberry nicht auf. Es sind weitere Untersuchungen in Planung um die Theorie des Riesensterns zu belegen.

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