Die HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) hat ihren Blick kurz vom Mars abgewandt und dessen Mond Phobos fotografiert.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: NASA/JPL.
“Phobos ist für uns sehr interessant, weil er reich an Wassereis und kohlenstoffhaltigen Mineralien sein dürfte”, sagte Alfred McEwen, der Forschungsleiter der HiRISE-Kamera. In gewagteren Szenarien der russischen und amerikanischen Raumfahrtbehörden wird außerdem erwogen, Proben-Rückkehr- und sogar bemannte Missionen zu dem 22 Kilometer kleinen Marsmond zu schicken.
Frühere Raumsonden, speziell Mars Express und der Mars Global Surveyor (MGS), haben bereits hochaufgelöste Bilder von Phobos gemacht, aber bei den bekannten Qualitäten der HiRISE ist klar, dass die neuen Fotos die mit Abstand besten sind.
Auf den Bildern ist mit bisher ungekannter Deutlichkeit zu sehen, dass das Auswurfmaterial, das um den Riesenkrater “Stickney” verteilt liegt, bläulicher erscheint als die restliche Oberfläche von Phobos – ein Effekt, der auch von jüngeren Kratern auf dem Erdmond bekannt ist. “Stickney” hat einen Durchmesser von etwa 9 Kilometern. Viel größer ist Phobos selbst auch nicht, und die neuen Bilder lassen es einmal mehr plausibel erscheinen, dass das Objekt, das “Stickney” aushob, Phobos beinahe in Stücke gerissen hätte.
Die Bilder zeigen die beeindruckenden Oberflächengräben, die von “Stickney” ausgehen, Landrutsche an den inneren Wänden des Riesenkraters und anderer großer Krater sowie Krater auf der sonnenabgewandten Seite des Mondes, die vom Widerschein des Mars´ schwach erleuchtet werden.
Aus beiden Bildern wurde auch eine 3D-Ansicht erstellt, zu deren Betrachtung man eine rot-grüne Stereo-Brille benötigt.
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