MRO sucht nach MGS

Der Satellit Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) soll nun benutzt werden, um den verlorengegangenen Mars Global Surveyor (MGS) zu finden und seinen Status herauszufinden.

Ein Beitrag von Michael Aye. Quelle: Space.com. Vertont von Dominik Heidler.

Mithilfe der Kamera des High Resolution Imaging Science Experiments (HiRise) an Bord des MRO will die NASA sich nun auf die Suche nach der Raumsonde MGS machen, der Sonde der NASA, die mit 10 Jahren am längsten am Mars im Dienst steht.

NASA
Mars Reconnaissance Orbiter: Auf der Suche nach der stillen Marssonde
(Bild: NASA)

Die erste Schwierigkeit besteht darin, MGS überhaupt ins Blickfeld der HiRise Kamera zu bekommen, denn der Verbindungsabbruch mit MGS seit 10 Tagen bedeutet eine überdurchschnittlich große Unsicherheit im Wissen der genauen Position der MGS Raumsonde. Üblicherweise wird jede Kommunikation mit einer Raumsonde durch Doppler-Effekte auf den Trägerwellen der Kommunikation gleichzeitig für eine genaue Positionsbestimmung von Raumsonden herangezogen.

Um dieses Problem anzugehen, haben die Ingenieure von Lockheed Martin Space Systems, die Erbauer beider Raumsonden MGS und MRO, einen Zwei-Punkte-Plan entwickelt.

Zwei-Punkte-Plan

Dann wird HiRise heute, am Mittwoch, dem 15.11.2006, dazu benutzt, anhand dieser Extrapolation der Bahn ein Bild aufzunehmen, und zwar mit einer sehr langen Belichtungszeit, da die Bahnfehler bis zu 45 Sekunden betragen können, so sagt Wayne Sidney, der Leiter des Lockheed Martin Ingenieur Teams der MRO-Raumsonde.

Eventuelle Schlieren in diesem Bild durch eine schnelle Bewegung des MGS relativ zur MRO-Sonde machen in diesem ersten Schritt nichts aus, da trotzdem durch den Anfang und das Ende einer eventuellen Spur im Bild die Bahndaten der MGS Sonde genau genug berechnet werden können.

Im zweiten Schritt, am Freitag, soll dann ein hochaufgelöstes Bild mit kurzer Belichtungszeit möglich sein, sollte man heute erfolgreich die MGS-Sonde im Bild sehen können. Mit diesem zweiten Bild hoffen die Ingenieure mehrere Dinge zu erfahren. Einmal einfach die Position der Raumsonde im Raum, um die bestmöglichen Zeiten zur Kommunikation mit den Notfall-Antennen der Raumsonde zu ermöglichen, sollte die Hauptantenne beschädigt sein.

Außerdem soll die Position der Solarpaneele bestätigt werden. Man kann damit zum Beispiel berechnen, wie viel Strom die Sonde in den letzten Tagen erzeugen konnte, um abschätzen zu können, wie ernst die Lage ist. Auch könnte es sein, dass die Sonde noch zuhört, aber aus Leistungsgründen nicht antworten kann. Dann könnte man bei Wissen der Position der Solarpanelen die richtigen Befehle zur Neuorientierung zur Sonde schicken.

Nun heißt es abwarten, ob das heutige Bild der HiRise-Kamera Rettung für Freitag verspricht, oder ob wir uns vielleicht für immer von der treuen Sonde MGS verabschieden müssen.

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