Neue Namen für eine neue Raketengeneration

Jeder kennt wohl die ehrgeizigen Pläne der NASA. Zum Beispiel den Shuttle-Nachfolger? Nicht? Vor kurzem wurden die Namen der Startsysteme bekannt gegeben, die zukünftige Raumfahrtfahrzeuge in den Weltraum befördern sollen. Bühne frei für die Startsysteme Ares I und Ares V.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.

Die NASA hat letzten Freitag die neuen Namen für die Startsysteme der nächsten Generation bekannt gegeben. Mit Hilfe dieser Startsysteme und dem Crew Exploration Vehicle (CEV) soll die Menschheit wieder einen Schritt auf den Mond setzen und den Mondflug zur Routine werden lassen. Später soll auch der Mars als Ziel ins Auge gefasst werden – vielleicht noch andere Ziele im Sonnensystem? Das Startsystem, welches das CEV ins All transportieren soll, wird Ares I genannt. Das Startsystem für schwerere Nutzlasten wird nun als Ares V bekannt werden. „Es ist absolut angebracht, dass wir diese Startsysteme Ares nennen, denn Ares ist ein Pseudonym für Mars – unser erklärtes Ziel“, sagt Scott Horowitz, Mitarbeiter in der NASA Exploration System Mission Direction in Washington. „Wir finden die alten Nummerbezeichnungen sehr gut und begrüßen somit die große Zukunft des NASA Exploration Programs und die damit verbundenen Missionen.“

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Ein CEV, gestartet von Ares I, nähert sich der ISS.
(Bild: NASA)

Aber warum gerade I und V? Die Antwort auf diese Frage ist auch leicht zu geben und liegt in der Vergangenheit, genauer gesagt in der Apollo-Zeit. Die I und V soll an die erfolgreichen Apollo-Startsysteme erinnern. Damals arbeitete man mit Saturn-I und Saturn-V-Raketen, und sie waren die ersten amerikanischen Startraketen, die explizit für die bemannte Raumfahrt konzipiert waren. Doch wird das CEV seinen Namen behalten? Derzeit ja, auf Dauer wohl nicht. Die NASA wird dem CEV, dem offiziellen Shuttle-Nachfolger, erst später den richtigen Namen verpassen. Das CEV wird von der Ares I in den Weltraum getragen. Deren erste Stufe ist nicht neu entwickelt, sondern eine Verbesserung und Ableitung der jetzigen Shuttle-Feststoffbooster, fünf Segmente hoch statt wie beim Shuttle vier, und wesentlich verbessertem Lagekontrollsystem. In der zweiten Raketenstufe wird ein Antrieb namens J-2X (basierend auf flüssigem Wasser- und Sauerstoff), der seinerseits eine Weiterentwicklung des legendären J-2 Triebwerks von Saturns zweiter Raketenstufe, für Geschwindigkeit sorgen. Ares I wird mehr als 24,5 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit schießen können.

Ares V ist dagegen für Schwerlasten ausgelegt. Diese Rakete wird fünf RS-68-Triebwerke haben, die auf einer größeren Version des externen Shuttle-Tanks montiert sind. Zusätzlich noch einmal fünf „normale“ Raketenantriebe für die erste Raketenstufe. Die weiteren Raketenstufen verwenden denselben J-2X Antrieb wie Ares I, aber durch die größeren und stärkeren Antriebe aus der ersten Raketenstufe kann Ares V viel mehr transportieren. Mit diesem System ist ein Transport von 128 Tonnen Nutzlast in den Weltraum möglich. Dieses System wird verwendet, um mögliche Elemente für eine Mondbasis oder für Mondflüge in den Weltraum zu bringen.

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