Wieder wurde der Rekord für die am weitesten entfernte, bisher bekannte Galaxie gebrochen. Laut den ersten Untersuchungen ist sie erst kurz nach dem „Big Bang“ entstanden.
Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: ESO.
In den letzten Jahrzehnten konnten immer mehr Galaxien entdeckt werden, die in den unerreichbaren Tiefen des Universums liegen. Laufend wurden neue Weitenrekorde aufgestellt. Dies resultierte aus den immer weiter fortschreitenden Beobachtungsmöglichkeiten. Mithilfe des Hubble Space Telescope oder dem Very Large Telescope (VLT) konnten Wissenschaftern in die Tiefen des Weltalls vorstoßen, um neue faszinierende Objekte zu beobachten.
Wie Paläontologen die sich immer tiefer graben um nach alten Knochen zu suchen, versuchen Astronomen immer weiter in das All zu blicken, um an die Grenzen des Universums zu stoßen. Astronomen sind der Ansicht, dass das Universum nach dem Urknall in tiefe Dunkelheit getaucht war. Erst nach und nach bildeten sich die ersten Lichtpunkte. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch wenig Sterne und somit auch keine kompakten Galaxien. Genau in diesem Zeitfenster liegt die neu entdeckte Jung-Galaxie. Sie wird auf 470 Millionen Jahre nach dem Urknall geschätzt.
Ein Team von französischen und schweizer Astronomen konnte sich über ihren neuen Weitenrekord freuen. Auf dem European Southern Observatory (ESO) konnten sie mithilfe des VLT (Very Large Telescope) die Entdeckung dokumentieren. Die besagte Galaxie liegt im Albel 1835-Galaxiehaufen und wurde mit dem ISAAC, einem im nahen Infrarotbereich arbeitendem Instrument, auf dem VTL untersucht.
Wissenschaftler hoffen durch diesen neuerlichen Rekord neue Aspekte über das junge Universum zu erlangen um Rückschlüsse auf die heutigen Vorgänge im All zu ziehen.