Phoenix schmeckt Wasser und Eis

Der NASA-Marslander Phoenix hat die Existenz von Wasser auf dem Mars bestätigt. Als Reaktion darauf entschieden die Verantwortlichen, die Mission der Sonde um einen Monat zu verlängern.

Ein Beitrag von Christian Bewermeyer. Quelle: NASA.

NASA/JPL-Caltech/University Arizona/Texas A&M University
Ein Ausschnitt aus einem aus 200 Einzelbildern bestehenden Panoramabild, das die vieleckige Musterung des Bodens in der Nähe der Landestelle zeigt.
(Bild: NASA/JPL-Caltech/University Arizona/Texas A&M University)

„Wir haben Wasser“, verkündete William Boynton, der wissenschaftliche Leiter des Thermal and Evolved-Gas Analyzer (TEGA), stolz, nachdem das von ihm betreute Instrument durch die Erwärmung von Bodenproben das Vorkommen von Wasser auf dem roten Planeten nachweisen konnte. „Durch die Beobachtungen des Mars-Odyssey-Orbiters sowie die verschwindenden Klumpen, die Phoenix letzten Monat bemerkte, haben wir schon Belege für dieses Wassereis erhalten. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Mars-Wasser geschmeckt und gerochen wurde.“

Die Bodenprobe stammt aus einer nur ca. 5 Zentimeter tiefen Furche, in der Phoenix´ Roboterarm auf eine Schicht gefrorenen Bodens stieß. Zwei Versuche dieses Material zum TEGA-Labor zu transportieren, scheiterten, als die Bodenprobe einfach in der Schaufel des Roboterarms haften blieb. Nach zwei Tagen an der „frischen Luft“ verdampfte ein Teil des Eises jedoch, wodurch die Probe leichter zu handhaben war. „Wir finden schon Wege, mit ihr zu arbeiten… Der Mars bereitet uns einige Überraschungen“, kommentierte Missionschef Peter Smith die Probleme. Das Forschungsteam will jetzt die Frage klären, ob das Eis jemals soweit aufgetaut ist, um der Biologie zu nutzten und ob andere Voraussetzungen für Leben erfüllt sind.

Die zufrieden stellenden Resultate der Mission und der gute Zustand von Phoenix hat die NASA nun veranlasst, die Finanzierung für den Betrieb der Sonde um fünf Wochen zu verlängern, nachdem die 90-tägige Primärmission Ende des Monats aufhören sollte. „Phoenix ist gesund und die Vorhersagen der Sonnenenergie sehen gut aus, so dass wir diese Quelle in der interessantesten Region des Marses voll nutzen wollen“, sagte ein NASA-Offizieller in Washington.

Neben den Bodenuntersuchungen erforscht Phoenix auch die Welt über ihm: Mit Hilfe eines Laserinstruments aus Kanada werden oben liegende Wolken und Staub untersucht. „Es gibt uns eine Laser-Show auf dem Mars“, scherzte Victoria Hipkin von der kanadischen Weltraumagentur CSA. Ein 360-Grad Panorama-Bild der Umgebung hat der Mars-Lander ebenfalls abgeschlossen. (siehe oben)

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