Das Spitzer Weltraumteleskop hat sehr kleine Kristalle und kleine Staubklumpen innerhalb einer Staubwolke beobachtet, die um braune Zwerge kreist. Dies könnte eine der ersten Stufen der Planetenentstehung um Sterne sein.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA/JPL.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um wichtige Materialien zur Planetenentstehung handelt, da ähnliche Materialien in unserem Sonnensystem und in Nachbarsystemen bei Planetenentstehungen gefunden wurden. Obwohl braune Zwerge um einiges kleiner als unsere Sonne sind, machen sie viele Evolutionsschritte genauso wie jeder andere Stern durch. Dies inkludiert eben auch den Evolutionsschritt der Planetenerzeugung. Die Forscher glauben, dass Spitzer so ziemlich an den Anfang von Planetenentstehung geblickt haben muss. Zum ersten Mal wurden solche Materialien entdeckt wie sie um braune Zwergsterne kreisten. Diese Klumpen stoßen natürlich zusammen, bis sie früher oder später zu einem Planeten zusammenwachsen. Ähnliche Materialien werden auch noch heute in sehr aktiven Planetengeburtsregionen gefunden und beobachtet.
„Wir sind gerade in einer Lernphase über die ersten Schritte bei einer Planetenentstehung. Wir wissen zum Beispiel bereits, dass es ein sehr komplexer Vorgang ist und dass die daraus resultierenden Planeten auch sehr „stabil“ waren/werden“, meint Dr. Daniel Apai, ein Astronom an der Universität Arizona. „Spitzer hat uns die Möglichkeit gegeben zu studieren, wie Planeten in verschiedenen Umgebungen entstehen konnten beziehungsweise können.“ Dieser Fund ist natürlich auch für zukünftige Missionen interessant, denn nun kennt man Ziele für Raumsonden die auf Planetensuche sind. Logischerweise müssen braune Zwergsterne gute Umgebungsbedingungen bieten, um Planeten erst entstehen zu lassen beziehungsweise um Planetenentstehungen zu fördern. Braune Zwergsterne unterscheiden sich von anderen Sternen hauptsächlich von ihrer Masse, obwohl sie auch ziemlich hell scheinen. Die Forscher glauben jedoch, dass sie genauso entstanden sind wie andere Sterne, aus dichten Wolken bestehend aus Gas und Staub. Nur diese Sterne sind wohl aufgrund ihrer hohen Masse selbst kollabiert. Eine weitere Ähnlichkeit zu „normalen“ Sternen ist ihre Umgebung, denn sie produzieren, wie jeder andere Stern auch, eine Scheibe aus Staub und Gas, die sich um die Sterne dreht. Genau diese Scheiben hat Spitzer jetzt auch erstmals bei einem braunen Zwergstern entdeckt, denn infrarotes Licht eignet sich für solche Untersuchungen, aufgrund der Wellenlänge, am besten. Apai und sein Team verwendeten das Spitzer Teleskop um detaillierte Informationen über diese Staubscheiben zu sammeln. Das Ergebnis war die Kenntnis über sechs junge braune Zwergsterne die alle eine Staubscheibe um sich kreisen haben. Alle Sterne liegen etwa 520 Lichtjahre entfernt und sind in der Chamaeleon Konstellation zu finden. Das Gewicht liegt etwa zwischen 40 und 70 Jupitermassen und die Sterne sind durchschnittlich ein bis drei Millionen Jahre alt. In fünf der sechs wurden Staubpartikel sowie Kristalle des Minerals Olivin gefunden. Die stoßen zusammen und halten gegenseitig zusammen, die vermutlich erste Phase der Planetenentstehung. Der gesamte Fund ist insofern interessant, da man sich nicht sicher war ob bei kälteren Sternen (braune Zwergsterne) die Staubscheibe ähnlich arbeitet wie bei „normalen“ Sternen wie unserer Sonne.