In der Nacht wurde das unbemannte Raumschiff, das etwa 2,4 t Fracht transportiert, am Heck der Internationalen Raumstation angekoppelt.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA-TV, Raumcon.
Zunächst sah alles nach einem glatten Durchlauf aus. Das Raumschiff näherte sich zielstrebig der Raumstation, umrundete diese teilweise in etwa 250 Metern Abstand, um so an die richtige Position für den Endanflug zu gelangen. Diesen begann es dann zur richtigen Zeit und näherte sich dem Swesda-Heck bis auf etwa 53 Meter.
Danach schaltete die Software aus bisher unbekanntem Grund auf den Modus “Position halten” um. Als man dies erkannt hatte, übernahm Oleg Kotow aus dem Inneren der Station die Kontrolle über das anfliegende Raumschiff. Dazu existiert eine TORU für Телеоператорный Режим Управления (deutsch etwa so viel wie Schaltpult für Teleoperationen) Einrichtung, mit der man die Operationen des Raumschiffs über zwei Steuerhebel ähnlich wie bei einem Computerspiel kontrollieren kann.
Mit hoher Präzision erfolgte dann die Ankopplung gegen 23.30 Uhr MEZ, nur etwa 3 Minuten später als geplant. An den zurückliegenden Tagen hatte Kotow diesen Vorgang zuvor noch einmal trainiert. Mit den beiden Joysticks steuert man nicht nur die Vorwärts-rückwärts-Bewegung sowie die Korrektur von Links-rechts- bzw. Oberhalb-unterhalb-Abweichungen sondern es werden auch die Winkel der Fluglage eingestellt. Zum einen muss das Raumschiff so ausgerichtet werden, dass die Längsachse des Raumschiffs mit der der Station übereinstimmt, zum zweiten muss auch der Winkel, den die Solarzellen zur Station einnehmen eingehalten werden, insgesamt betrifft die Fluglage drei verschiedene Drehachsen. Zudem muss man darauf achten, dass man in der Querrichtung eine Geschwindigkeit von etwa Null hat und diese in Längsrichtung bei etwa 20 cm/s liegt.
Ein Test, bei dem sich das Raumschiff allerdings nur bis auf etwa 3 km der Raumstation näherte, gelang am Mittwoch. Zuvor hatte es bereits im vergangenen Jahr einen Test mit dem Raumschiff Progress-M 15M gegeben, der im zweiten Anlauf ebenfalls erfolgreich verlief.
Der Frachter war am 25. November vom Kosmodrom Baikonur aus gestartet. Er bringt insgesamt 2,4 t Fracht zur Internationalen Raumstation, darunter 670 kg Treibstoffe, 420 kg Wasser, 300 kg Materialien für wissenschaftliche Untersuchungen, 187 kg Nahrungsmittel, 178 kg Materialien für die NASA, 134 kg Ausrüstung für die russischen Raumfahrer, 122 kg medizinische Materialien sowie weitere Betriebsmittel, Ausrüstungen, Ersatzteile, Dokumentationen und persönliche Artikel, darunter Weihnachts- bzw. Neujahrspost für die Raumfahrer.
Progress-M 21M soll nach gegenwärtiger Planung am 13. Juni 2014 von der Station abkoppeln und dadurch Platz machen für das letzte ATV der ESA.
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