Lesen Sie mehr über die Entwicklung von Raumfahrer.net – von einer kleinen Rubrik des Science-Fiction Portals TrekZone zu einem der größten deutschsprachigen Astronomie und Raumfahrt-Portale. Stand 2013.
Im Januar 2001 traf der damals
16-jährige Berliner Karl Urban mit der Idee, ein großes
deutschsprachiges Raumfahrt- und Astronomieportal auf die Beine
stellen, auf Gleichgesinnte beim Science-Fiction-Portal TrekZone,
darunter David Langkamp aus Nürnberg und Raphael Kallensee aus
Gotha.
Gemeinsam arbeitete man die Idee aus, ein Portal zu
dem Themenfeld ins Leben zu rufen, von denen es zwar im englischen
Web einige gab, jedoch kaum Vergleichbares im deutschsprachigen
Internet.
Von Anfang an war dabei die ehrenamtliche
Zusammenarbeit aller Beteiligten die Basis. Oberstes Ziel der
Redaktion war und ist bis heute, eine möglichst breit gefächerte
und aktuelle Berichterstattung kostenlos und ohne große
Werbebelastung für die Besucher bereitzustellen.
Von Januar
2001 bis August 2001 war Projektphase für InSpace – The
Raumfahrer.net. Noch unter der Obhut von TrekZone wurde die
Version 1.0 des Portals im August 2001 online gestellt. Damals war
das Portal klarerweise weitaus weniger umfangreich als heute, jedoch
für damalige Verhältnisse schon recht lesenswert.
Wenig
später stieß auch der Berliner Michael Stein zum Projekt dazu und
beteiligte sich schließlich unter anderem am Aufbau des InSpace
Magazins. Am 1. Dezember 2001 erschien Ausgabe #001 des damals
wöchentlichen Magazines. Dies ist ein Newsletter im HTML-Format, der
Newsmeldungen, und ausfürliche Berichte (ehemals HotSpot oder ISS
Weekly), nun seit einigen Jahren Mars Aktuell, Saturn Aktuell und ISS
Aktuell enthält. Seit Dezember 2001 wurde dieser Newsletter jede
Woche herausgegeben, Mitte 2009 sind wir zum 14-täglichen Rhythmus
übergegangen.
Das InSpace-Magazin wurde zu dieser Zeit noch manuell erstellt. Das heißt, die einzelnen Artikel und Newsmeldungen mussten jede Woche neu in eine HTML-Datei kopiert und dort formatiert werden. Seit einigen Jahren passiert dies mit einem eigens dafür entwickelten System.
Das Portal Raumfahrer.net bestand zu seiner Anfangszeit 2001 aus einigen Textlinks zu Newsmeldungen, die auf einer langen Newsseite zusammengefasst wurden. Diese wurden in der zweiten Layoutversion durch die „Topnews“ ergänzt, hervorgehobene Meldungen, die mit einem kleinen Newsbild und einem kurzen Einleitungstext auf der Startseite verlinkt waren. Im Zuge der wachsenden inhaltlichen Vielfalt kam es bald auch zu einer Trennung der aktuellen Nachrichten in die Bereiche Astronomie und Raumfahrt, die sich bis heute bewährt hat.
RN 2.0 ging dann Anfang 2002 online. Im März 2002 folgte das, in Zusammenarbeit mit anderen Raumfahrtinitiativen wie dem Verein zur Förderung der Raumfahrt (VFR) erstellte, Diskussionsforum Raumcon. Im November 2002 wurde dann der Verein Raumfahrer Net gegründet. Durch diesen Verein erlangte das Projekt die finanzielle Unabhängigkeit von TrekZone und seither heißt das Projekt nur noch Raumfahrer.net. Der ursprüngliche Name InSpace bleibt jedoch mit dem InSpace-Magazin erhalten.
Durch den neuen Verein als Stärkung im Rücken und der zunehmenden Größe des Portals wurde an einen Wechsel des Server-Anbieters gedacht. Zunächst einmal erschien nach fast halbjähriger Vorbereitungszeit im Januar 2003 die Version RN 3.0, die den Look des Portals Raumfahrer.net farblich und vom Aufbau vollkommen veränderte. In den Grundzügen läuft Raumfahrer.net bis heute nach diesem Entwurf. Als drittes Standbein neben Raumfahrt und Astronomie kam der Bereich Multimedia hinzu. Zeitgleich mit der neuen Version des Portals erweiterte Raumfahrer.net sein Service für Raumfahrt- und Astronomieinteressierte.
Die Ausgabe #001 von InSound, einem in regelmäßigen Abständen ausgestrahlten Webradio von Raumfahrer.net erschien. Der geistige Vater und Chefredakteur für InSound war Dominik Mayer, der zu den Vereinsgründern gehört und viel am Portal mitgewirkt hat. Da ein Webradio nicht gerade einfach und schnell erstellt ist und die Zeit der Verantwortlichen immer mehr zurückging, wurde aus dem monatlichen Webradio ein Webradio das jeden zweiten Monat erschien. Später wurden andere Formen des Podcasts gewählt, teilweise wurden einzelne Meldungen in einer Ausgabe von InSound Express zum Thema gemacht. Peter Rittinger betreute den Podcast bis Ende 2012.
Im Laufe der Zeit gab es einen ständigen Wechsel innerhalb der Raumfahrer.net-Redaktion. Eine erste große Erneuerungswelle erlebte Raumfahrer.net im Zuge des gleichzeitigen Studiumsbeginns mehrerer Raumfahrer.net-Leitungsmitglieder, wie Karl Urban, David Langkamp, Dominik Mayer und Michael Stein. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Projekt neben den vielen News- und Newsletterredakteuren durch Martin Ollrom, der 2004 stellvertretender Chefredakteur des InSpace Magazins wurde, und durch Axel Orth, der 2005 die Raumfahrtabteilung von Martin Ollrom übernahm. Dieser übernahm, neben den Posten des stellv. Chefredakteur, auch noch den des Leitenden Redakteurs der Astronomieabteilung. Martin folgt in dieser Funktion Christian Ibetsberger nach, der fast drei Jahre lang die Geschicke der Astronomieabteilung geleitet hatte.
Mit der verstärkten Redaktion wurde Ende 2004 eine neue Version von RN geplant: Raumfahrer.net 3.5. Die größten Änderungen bezogen sich auf den Aufbau der Startseite und das Layout von Artikeln und News. Zudem wurde nun die Raumcon als viertes Standbein des Projekts mit einer angeglichen eigenen Layoutversion als Community besser in das Portal integriert.
Mit RN 3.5 wurde wieder ein
Anbieterwechsel vollzogen, da die Traffic- und Speicherreserven bei
Lunarpages langsam ans Limit gingen. Das größte Problem war
allerdings die Rechnerauslastung, da die internen Systeme mit der
Zeit mehr Ressourcen benötigten, die Lunarpages nicht zur Verfügung
stellen konnte. Von diesem Zeitpunkt an lag Raumfahrer.net beim
europäischen Anbieter HostEurope. Zwischenzeitlich bot
Raumfahrer.net einen weiteren Service: mit dem großen Engagement von
Dominik Mayer und anderen Raumfahrer.net-Mitarbeitern organisierte
die Redaktion mit dem Lehrstuhl für Raumfahrt der TU München
Raumfahrtvorträge. Zudem sammelte unsere Veranstaltungsseite
aktuelle Raumfahrt-Ereignisse im deutschsprachigen Raum.
Neben
dem äußeren Erscheinungsbild von Raumfahrer.net hat sich auch
hinter den Kulissen vieles getan. Redaktionssysteme wurden
geschaffen, so dass sogar Internet-Laien sie bedienen können. David
Langkamp, Karl Urban, Martin Ollrom, Claudia Michalecz, Ralf Mark
Stockfisch und Raphael Kallensee programmierten ein großes,
mächtiges und umfassendes Intern-System, zusammengefasst im RNI
(Raumfahrer.net Intern), das die verschiedensten Scripte wie
Newssystem, Content Management System (CMS), Bilderarchiv und einige
weitere verbindet. Die internen Systeme wurden so programmiert, dass
auch ein Laie mit ihnen Newsmeldungen schreiben kann. Viele Systeme
warten förmlich auf Sie! Haben Sie nicht Interesse mitzumachen? Nur
mit Ihrer Hilfe kann Raumfahrer.net seine inhaltliche Vielfalt und
seinen Anspruch halten und weiter wachsen. Pläne für neue Projekte
gibt es zu Hauf.
Den nächsten Generationswechsel in
Redaktion und Forum gab es in den Jahren 2006 und 2007. In diesen
Jahren begannen Redakteure und Moderatoren ihr Wirken bei
Raumfahrer.net, die Inhalt und Form für Jahre prägten. Daniel
Schiller war der erste Redakteur, der in einem Jahr mehr als 100
Meldungen veröffentlichte. Heute ist er seit Jahren Global Moderator
im Forum. Über viele Jahre stabil im 100er-Bereich schrieben zudem
Thomas Weyrauch, Günther Glatzel und Ralph-Mirko Richter, der
insbesondere die Planetenmissionen der NASA und ESA ausführlich,
kenntnisreich und umfassend begleitet. Damit verbunden war auch eine
Umgestaltung des Vereinsvorstandes und der leitenden Redakteure.
Heute ist Thomas Weyrauch Chefredakteur und Leitender Redaktuer
Raumfahrt, den Bereich Astronomie leitet Oliver Karger, das Forum
steht unter der Leitung von Daniel Schiller und das Chat liegt in der
Verantwortung von Stefan Heykes.
Eine zusätzlich Erweiterung
erfuhr Raumfahrer.net durch die Einführung eines moderierten Chats.
Die Moderatoren und weitere Redakteure, darunter Tobias Willerding,
Daniel Maurat, Simon Plasger, Stefan Heykes und Klaus Donath wurden
aber auch tatkräftige Autoren im Portal und teilweise
Administratoren im System. Geprägt wurde Raumfahrer.net auch durch
den guten Kontakt zum ersten deutschsprachigen Livecast im
Raumfahrtbereich: SpaceLiveCast.de.
Wo steht Raumfahrer.net heute?
Seit Jahren ist
Raumfahrer.net eines der größten deutschsprachigen Raumfahrt- und
Astronomieportale. Zurzeit finden rund 5.000 Abonnenten Gefallen am
InSpace-Magazin. Täglich gibt es rund 2500 Besucher in Forum und
Portal, wobei beide Hauptbereiche etwa die gleiche Bedeutung haben.
Durch Live-Berichterstattungen bei besonderen Ereignissen stiegen die
Besucherzahlen teilweise stark an:
Meldungen bzw.
Ereignisse mit hohen Besucherzahlen:
- 2012: Curiosity ist gelandet – 15.300 Besucher
- 2009: Ares IX – 14.800 Besucher
- 2005: Huygens-Landung – 14.000 Besucher
- 2012: Red Bull Stratos – abgebrochen – 11.400 Besucher
- 2005: Deep Impact – 10.000 Besucher
- 2011: Lange Mondfinsternis am 15. Juni 2011 – 9.600 Besucher
- 2012: Curiosity: Neue Fotos und erreichte Meilensteine – 8.400 Besucher
- 2012: Asteroid 2012 DA14 kommt 2013 noch näher – 8.100 Besucher
- 2004: Spirit Landung auf dem Mars – 8.000 Besucher
- 2009: LRO fotografiert Mondlandestellen – 7.000 Besucher
- 2009: LCROSS und Mondimpaktor – 6.900 Besucher
- 2010: Rosetta an Lutetia – 6.400 Besucher
- 2010: Obama lenkt NASA in neue Richtung – 5.600 Besucher
- 2010: Gliese 581 – 5.500 Besucher
- 2009: Alternative Orion-Missionen – 5.200 Besucher
- 2010: NASA entdeckt arsenbasierte Mikroorganismen – 5.200 Besucher
- 2006: Start der Raumsonde New Horizons – 5.000 Besucher
- 2005: Shuttlemission STS-114 (Return to Flight) – 5.000 Besucher durchschnittlich an allen Missionstagen
- 2004: Cassini-Orbiteinschwenkung – 5.000 Besucher
Live-Berichterstattung von ESA Forschungszentren
Die
hohen Besucherzahlen sind nicht nur mit einer zeitnahen Übersetzung
von NASA- oder ESA-Pressemitteilungen zu erklären. Etliche
Raumfahrer.net-Redakteure waren im Namen des Projekts auch bei
Pressekonferenzen, Expertengesprächen und Raumfahrtmessen vor Ort
oder führten Interviews mit Wissenschaftlern und
ESA-Entscheidungsträgern.
Die Zukunft
Raumfahrer.net
bleibt jedoch bei allen Erfolgen der Vergangenheit ein Projekt, das
von der Mitarbeit der von Raumfahrt und Astronomie begeisterten
Redakteure lebt. Wie bei jeder ehrenamtlichen Vereinsarbeit haben
Familie, Beruf bzw. Schule absoluten Vorrang. Der heutige Erfolg von
Raumfahrer.net zeigt sich aber in dem großen bisherigen Engangement
der Redakteure. Melden Sie sich, wenn Sie Interesse haben,
mitzuarbeiten!
Mitarbeiten lohnt sich! Neben der täglichen
Bestätigung der eigenen Arbeit durch tausende Leser ist die
Redaktionsarbeit – und dabei auch kleinere Aufgaben – ein wunderbares
Mittel, das eigene Grundwissen zu festigen, seine
Fremdsprachenkenntnisse zu trainieren und natürlich seinem
Forscherdrang nachzukommen. Daneben sind auch Korrespondenten für
Raumfahrt-Veranstaltungen und Pressekonferenzen bei der ESA, dem DLR
oder gar NASA und anderen Institutionen herzlich Willkommen.