SIRTF erwacht zum Leben

Das am 25. August gestartete Infrarot-Weltraumteleskop SIRTF der NASA hat mittlerweile die ersten Test-Aufnahmen gemacht und damit seine Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Dieses am 1. September von einem der drei SIRTF -Detektoren aufgenommene Bild belegt die grundsätzliche Funktionsfähigkeit des Weltraumteleskops.
(Foto: NASA/JPL)

Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten mit einem der vier für die Lagesteuerung zuständigen Gyroskope erwartungsgemäß durch eine Erhöhung der Temperatur des Instruments behoben worden sind hat das SIRTF-Missionsteam nun die ersten, noch sub-optimalen Aufnahmen geschossen. Im Vorfeld dieser ersten Test-Aufnahmen war die Staubschutzhülle des Teleskops am 29. August abgestoßen und die Teleskopblende am 30. August geöffnet worden.
“Wir sind extrem zufrieden, weil diese ersten Bilder unsere Erwartungen übertroffen haben”, sagte Dr. Michael Werner, SIRTF-Projektwissenschaftler beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. “Wir können es nicht erwarten die Bilder und Spektren zu sehen die wir bekommen werden, wenn das Teleskop erst einmal [auf seine Betriebstemperatur] heruntergekühlt ist und die Instrumente mit ihrer vollen Kapazität arbeiten.” Für die Anfang der Woche durchgeführten Tests wurden zwei der drei Instrumente des Weltraumteleskops aktiviert. Die von der NASA veröffentlichte Aufnahme wurde von der Infrared Array Camera gemacht, daneben wurde auch der Multi-band Imaging Photometer zum ersten Mal nach dem Start erfolgreich in Betrieb genommen (das dritte Instrument, ein Infrarot-Spektrograph, wird erst später aktiviert werden). Doch erst in etwa einem Monat, wenn das Teleskop auf seine Betriebstemperatur von etwa 5,5° C über dem absoluten Nullpunkt heruntergekühlt worden ist, wird die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Detektoren sichtbar werden.

Die Raumsonde arbeitet derzeit im normalen Betriebsmodus, und alle Systeme funktionieren nominell. Insgesamt wird die Überprüfung aller Systeme und Instrumente von SIRTF etwa zwei Monate in Anspruch nehmen, an die sich eine einmonatige wissenschaftliche Verifikationsphase anschließt, um die Leistungsfähigkeit des Teleskops und der drei Instrumente zu überprüfen. Danach soll SIRTF seine im günstigsten Fall fünfjährige Arbeit aufnehmen und die Wärmestrahlung kosmischer Objekte beobachten. Mehr über dieses neue Weltraumteleskop können Sie in unserem Artikel SIRTF – Das letzte der großen Teleskope lesen.

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