Sojus-Seetransport nach Kourou

Morgen soll das erste Schiff mit zwei russischen Sojus-Trägerraketen in Richtung Südamerika auslaufen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Arianespace, Roskosmos.

Arianespace
Das Frachtschiff Colibri mit zwei Sojus-Trägerraketen an Bord
(Bild: Arianespace)

Starthafen ist Sankt Petersburg, Zielhafen Kourou. Gemäß einer Vereinbarung zwischen Arianespace, ESA und Roskosmos sollen ab 2010 auch vom ESA-Raumhafen im südamerikanischen Kourou (französisch Guayana) russische Trägerraketen vom Typ Sojus 2 starten. Dafür wurde in den letzten Monaten eine moderne Startrampe gebaut.

Aufgrund der äquatornahen Lage des Startplatzes Kourou hat eine in Richtung Osten abhebende Rakete durch die Erdrotation bereits eine Anfangsgeschwindigkeit von fast 1.700 km/h. Dies ist insbesondere für das Erreichen der Geostationären Umlaufbahn in 36.000 Kilometern Höhe über dem Äquator von Vorteil. Die Nutzlast der Sojus-Trägerrakete erhöht sich für diesen Orbit gegenüber dem Startplatz Baikonur in Kasachstan um rund 75% bei annähernd gleichen Kosten.

Kourou ist bisher als Startplatz europäischer Ariane-Trägerraketen bekannt. Vor allem die Ariane 5 hat von hier aus viele Nutzlasten erfolgreich ins All gebracht. Mit Einstellung der Ariane-4-Flüge im Jahre 2003 verfügte die ESA bzw. Arianespace aber über keine Trägerrakete mittlerer Größe mehr. Dies ändert sich durch den Einsatz der Sojus. Für kleine Nutzlasten entwickelt die europäische Raumfahrtorganisation außerdem die Vega-Trägerrakete, die ebenfalls von Kourou aus zum Einsatz kommen soll.

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