Die Untersuchung der Ursache für den Fehler beim Start einer Trägerrakete vom Typ Sojus-U soll zunächst aufgeklärt werden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, RN.
In verschiedenen Medien wird nach dem Fehlstart des Transportraumschiff Progress-M 12M von einer Krise in der bemannten Raumfahrt gesprochen. Mit Fehlern wird in der Raumfahrt aber immer gerechnet. Auf der Internationalen Raumstation ist die Versorgungslage sehr gut. Es sind ausreichend Lebensmittel für Monate vorhanden. Dasselbe gilt für Wasser und Atemgase sowie Treibstoffe für Bahnmanöver.
Allerdings ist die Sojus ein in verschiedenen Versionen häufig eingesetzter Träger. Die Oberstufe, in der der Fehler auftrat, wird auch in weitgehend identischer Form bei den bemannten Raumschiffen, die ebenfalls die Bezeichnung Sojus tragen, verwendet. Daher rechnet man mit einer Verschiebung des nächsten bemannten Starts. Auch werden sich die Starts weiterer Satelliten, die mit einer Sojus-U ins All gelangen sollen, verzögern. Dies betrifft zunächst einen russischen Navigationssatelliten vom Typ GloNaSS-M, dessen Start ursprünglich für den 25. August vorgesehen war.
Der Start zweier westeuropäischer Navigationssatelliten für das Galileo-System vom neuen Sojus-Startkomplex auf dem Raumfahrtgelände Kourou in Französisch Guayana sollte hingegen nicht von diesem Fehler betroffen sein. Die dafür vorgesehene Trägerrakete vom Typ Sojus-ST verwendet eine andere Oberstufe. Allerdings wird eine Trägerrakete immer als Gesamtsystem angesehen, bei dem Abweichungen in einer Antriebsstufe auch unvorhergesehene Auswirkungen auf eine andere haben können. Eine rasche Klärung der Fehlerursache wäre also vorteilhaft.
Der Start von Progress-M 12M war der 134ste eines Progress-Raumschiffes seit 1978 und der erste Fehlschlag.
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