Solarsegel aus Mondstaub

Forscher bewiesen, dass Solarsegel aus Mondstaub hergestellt werden können. Nach diesem Prinzip sollen in der Zukunft Mondbasen mit Energie versorgt werden.

Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: SpaceDaily.

Der amerikanische Präsident Gorge W. Bush hat schon vor einem Jahr bekannt gegeben eine permanent besetzte Mondbasis betreiben zu wollen. Von dieser sollen dann Astronauten den Mond genauer erforschen und als nächsten Schritt von dort zum Mars aufbrechen. Das größte Problem in der Betreibung einer Mondbasis liegt in der benötigten Energiequelle. Das dazu benötigte Material von der Erde zum Mond zu bringen ist extrem teuer und daher finanziell zu riskant.
Aber schon vor vier Jahren zeigten Alex Freundlich und seine Kollegen von der Universität von Houston in Texas mit einer Idee auf, wie dieses Problem zu umgehen sein könnte. Roboterautos sollen dabei Solarzellen ausschließlich aus Mondstaub oder genauer gesagt aus “Regolith” herstellen. Regolith ist ein feiner, grauer Pulverstaub der zur Hälfte aus Siliziumdioxid besteht. Der Rest setzt sich aus einem Gemisch von Oxiden von zwölf Metallen, darunter Aluminium, Magnesium und Eisen, zusammen.

None
Künstlerische Darstellung einer Mondbasis.
(Quelle: Universität Houston)

Das Forscherteam behauptete, dass dieses Gemisch alle Elemente enthält, die notwendig sind um ein Solarsegel zu bauen. Die Roboterautos sollen über die Mondoberfläche fahren und Regolith zum Schmelzen bringen. Die Schmelze soll dann gefiltert werden und als glasige Substanz ausgelegt werden, in welcher Solarzellen positioniert werden können. Die Roboterautos werden dabei selbst mit Solarenergie versorgt.
Vor wenigen Tagen hat Freundlich mit seinem Forscherteam gezeigt, dass diese Idee nicht nur theoretisch funktioniert. Das Forscherteam simulierte in einer Vakuumkammer, welche die Forscher so nah wie möglich an die Verhältnisse des fast perfekten Vakuums am Mond brachten, was die Roboter später einmal machen sollen. Die Roboter haben ein Pulver geschmozen, welches JSC-1 genannt wird und nahezu die identische Zusammensetzung wie die Regolith-Proben, die von den Apollo-Astronauten zur Erde gebracht wurden, besaßen. Die Roboter legten dann erfolgreich diese Schmelze als glatten glasigen Belag aus. Danach zeigten die Forscher, dass eine Solarzelle, die von den Robotern in diesem Belag eingesetzt wurde, erfolgreich Licht in Elektrizität umwandelte.

Freundlich und sein Team konnten somit demonstrieren, dass eine Mondbasis mit einem Solarsegel betrieben werden kann, welches ausschließlich aus Mondstaub gebaut wird. Diese jüngsten Forschungsergebnisse geben nun den Mondvisionen des amerikanischen Präsidenten einen unerwarteten Ruck. Die Wahrscheinlichkeit einer bemannten Kolonie am Mond ist einen großen Schritt näher gerückt.

Nach oben scrollen