STS 134: Detaillierte Inspektion beendet

Die Besatzung des Space Shuttle Endeavour untersuchte heute eine Schadstelle an der Unterseite des Orbiters und sprach außerdem mit Papst Benedikt XVI.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa.

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Die Sensoren des OBSS
(Bild: NASA)

Die Crew wurde um 03:26 Uhr MESZ mit dem Lied „The View“ von Tragically Hip geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Andrew Feustel gewidmet.

Nach dem Weckruf konnte die Besatzung ein wenig Freizeit genießen, um sich etwas von dem anstrengenden Außenbordeinsatz am gestrigen Tage zu erholen. Anschließend stand mit der detaillierten Inspektion die erste Aufgabe des Tages auf dem Plan. Die Inspektion war notwendig geworden, da dem Damage Assessment Team (DAT) am Boden nicht genug Daten zur Verfügung standen, um sicher sagen zu können, dass die Schadstelle kein Problem für den Orbiter darstellt.

Pilot Gregory Johnson und die Missionsspezialisten Roberto Vittori und Andrew Feustel steuerten vom Flugdeck der Endeavour aus den Roboterarm, um mit der Hilfe der Sensoren am Ende des Orbiter Boom Sensor Systems (OBSS) ein genaues Bild der Schadstelle zu erhalten. Damit das DAT eine präzise dreidimensionale Abbildung für ihre Computersimulationen erstellen kann, musste die Besatzung die beschädigte Hitzeschutzkachel aus insgesamt fünf Blickwinkeln scannen.

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Papst Benedikt XVI. im Gespräch mit der Crew
(Bild: NASA)

Um ein Maximum an Daten zu erhalten, verfügt das Orbiter Boom Sensor System über eine Vielzahl von Kameras. Neben einer Digitalkamera verfügt das System über ein Laser Camera System (LCS), mit der man dreidimensionale Bilddaten erstellen kann, und einem Laser Dynamic Range Imager. Diese Sensoren können Schäden im Millimeterbereich erkennen und liefern dem DAT wertvolle Information über die genaue Struktur des Schadens.

Die detaillierte Inspektion dauerte insgesamt 55 Minuten. Aufgrund der geringen Größe des Schadens geht das Mission Management Team davon aus, dass der Hitzeschild innerhalb von 24 Stunden für den Wiedereintritt freigegeben werden kann. Für das Orbiter Boom Sensor System wird es noch zu einem weiteren Einsatz gegen Ende der Mission kommen, bevor die Crew das OBSS an die Raumstation übergeben wird. Dort wird der ca. 15 Meter lange Ausleger bei Bedarf die Reichweite des Stationsarms Canadarm 2 erheblich erhöhen. Die Kombination OBSS und Canadarm 2 wurde bereits während der STS-120-Mission erfolgreich genutzt, um ein beschädigtes Solarpaneel zu reparieren und war ein Hauptargument dafür, das OBSS nach der STS-134-Mission auf der Raumstation zu belassen.

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Alle Besatzungsmitglieder versammelt
(Bild: NASA)

Nachdem die Arbeiten mit dem Orbiter Boom Sensor System erfolgreich beendet waren, stand auch schon das nächste Highlight des Tages auf dem Zeitplan. Papst Benedikt XVI. nahm sich Zeit, um mit den zwölf Raumfahrern an Bord der Raumstation zu sprechen und übermittelte ihnen seine Grüße. In einer kurzen Ansprache an die Besatzung betonte er den Nutzen der Raumfahrt für alle Menschen auf der Erde und bemerkte wie unsinnig Kriege auf unseren Planeten erscheinen, wenn man die Schönheit der Erde aus dem All sieht. Anschließend stellte er der Crew noch einige Fragen.

Den Rest des Tages nutzten Andrew Feustel und Mike Fincke, um sich auf den zweiten Außenbordeinsatz der Mission vorzubereiten. Für Mike Fincke, der bereits mehrere Außenbordeinsätze in russischen Raumanzügen durchgeführt hat, wird es der erste mit einem amerikanischen Raumanzug sein. Die beiden besprechen außerdem noch einmal mit dem Rest der Besatzung ihren Einsatz, bevor sie sich in die Luftschleuse Quest begeben, um dort bei vermindertem Luftdruck zu schlafen.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Die Besatzung soll um 03:26 Uhr MESZ geweckt werden und damit den siebten Flugtag beginnen.

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