STS 134: Letzter Außenbordeinsatz abgeschlossen

Mike Fincke und Greg Chamitoff verließen für 7 Stunden und 24 Minuten die Raumstation und vollführten den letzten Außenbordeinsatz der STS-134-Mission. Mit diesem Einsatz endete auch die Ära der von Shuttlebesatzungen durchgeführten Außenbordeinsätze.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa. Vertont von Peter Rittinger.

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Das OBSS auf dem Weg zur neuen Heimat
(Bild: Nasa)

Die Besatzung wurde um 01:58 Uhr MESZ mit einer modifizierten Version des Liedes „Fun, Fun, Fun“ geweckt, welches im Original von den Beach Boys gespielt wurde. Die heutige Version enthielt einen shuttlebasierten Text. Das Lied wurde der gesamten Besatzung gewidmet.

Die Besatzung begann direkt nach dem Weckruf mit den Vorbereitungen auf den letzten Außenbordeinsatz der Mission. Bevor Mike Fincke und Greg Chamitoff mit den Arbeiten beginnen konnten, musste das Orbiter Boom Sensor System vom Roboterarm des Space Shuttles and den Stationsarm übergeben werden. Anschließend konnten Fincke und Chamitoff um 06:15 Uhr MESZ mit ihren Arbeiten beginnen.

Der Fokus während des heutigen Ausstiegs lag hauptsächlich auf dem Orbiter Boom Sensor System, das auf der Trägerstruktur der Raumstation verbleiben soll. Um 07:42 Uhr MESZ war es OBSS sicher festgemacht und markierte nach 13 Jahren Konstruktion die Fertigstellung des amerikanischen Segments der Internationalen Raumstation.

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Fincke und Chamitoff bei der Arbeit
(Bild: Nasa)

Fincke und Chamitoff begannen anschließend damit, das OBSS für seine Nutzung mit dem Roboterarm der Raumstation umzurüsten. Hierzu verlegten sie einige Kabel, um am knapp 15 Meter langen Ausleger eine sogenannte Power & Data Grapple Fixture (PDGF) anzubringen. Zuvor mussten sie jedoch erst die nun nicht mehr benötigte End Effector Grapple Fixture (EFGF), mit dem der Roboterarm des Space Shuttles die Funktionen des OBSS steuert, entfernen. Die beiden Systeme sind nicht kompatibel miteinander, was den Austausch notwendig machte. Das EFGF sollte ursprünglich mit der Endeavour zurückkehren, doch das Team am Boden entschied, das System erst während der nächsten Shuttlemission zurückzubringen.

Im Gegensatz zur STS-123-Mission, bei der das OBSS schon einmal an der Raumstation verblieb, legte man bei den heutigen Arbeiten keinen Wert darauf, die Sensorsysteme des OBSS am Leben zu erhalten, da diese nun nicht mehr benötigt werden. Mit Abschluss der Arbeiten am Orbiter Boom Sensor System, wurde das System in Enhanced ISS Boom Assembly umbenannt, da es nun exklusiv von der Raumstation genutzt wird.

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Ein letzter Blick auf die Endeavour
(Bild: Nasa)

Gegen Ende des Einsatzes trennten sich Fincke und Chamitoff noch einmal. Fincke begab sich zum Express Logistics Carrier 3 (ELC 3), um dort Schrauben an einem Ersatzarm des Roboters DEXTRE zu lösen. Dies soll es zukünftigen Besatzungen der Raumstation einfacher machen, an das Ersatzteil ranzukommen, falls es nötig ist. Chamitoff kontrollierte derweil einen Haltegurt, mit der eine Werkzeugplattform an der Raumstation festgemacht wurde. Anschließend machte Greg Chamitoff noch ein finales Foto, um den Abschluss der Konstruktionsarbeiten am amerikanischen Segment zu feiern.

Um 13:39 Uhr MESZ endete nach 7 Stunden und 24 Minuten der letzte Außenbordeinsatz der STS-134-Mission. Während des Einsatzes überschritten die Astronauten die 1.000-Stunden-Marke, die Zeit, die außenbords zu Aufbau und Wartung der Raumstation aufgewandt wurde. Dies wird allerdings nicht der einzige Meilenstein sein, der während des Flugtages gebrochen wird. Mike Fincke wird die Nummer-1-Position unter den amerikanischen Astronauten einnehmen, was die Aufenthaltsdauer im All betrifft. Er wird Peggy Whitson verdrängen, die mit 376 Tagen und 17 Stunden den derzeitigen Rekord innehält.

Die Besatzung der Endeavour wird sich nun langsam darauf vorbereiten, die Internationale Raumstation zu verlassen und die letzte Mission der Raumfähre zu beenden.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Die Crew soll um 01:56 Uhr MESZ für ihren 13. Flugtag geweckt werden. Auf dem Zeitplan stehen neben diversen Wartungsarbeiten auch einige Interviews.

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