Südkoreanischer Radarerkundungssatellit im All

Dabei handelt es sich um Arirang 5, der auch als KOMPSat 5 geführt wird. Dies steht für KOrean Multi-Purpose Satellite, also koreanischer Mehrzwecksatellit. Er ergänzt die bisher drei Satelliten dieser Serie, welche die Erdoberfläche aber im sichtbaren Licht erfassen bzw. erfassten.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Yonhap News Korea, Skyrocket, Raumcon. Vertont von Peter Rittinger.

KARI
Arirang 5 im All – Impression
(Bild: KARI)

Arirang 5 hingegen verfügt über ein in Südkorea entwickeltes Radar mit synthetischer Öffnung (SAR). Damit können Abbildungen erzeugt werden, die fotografischen Aufnahmen ähneln und daher leicht interpretierbar sind. Das X-Band-Radarsystem erreicht im Weitwinkelmodus eine Auflösung von 20 Metern, im Standardmodus sind es 3 Meter und im hochauflösenden Betrieb etwa 1 Meter. Mit der Entwicklung dieser und weiterer Erderkundungstechnologie im Rahmen des KOMPSat-Programms will sich die südkoreanische Industrie als internationaler Partner im Raumfahrtgeschäft etablieren.

Mit Radarsystemen kann man Oberflächendetails auch bei Bewölkung oder in der Dunkelheit abbilden. Dazu strahlt ein Sender mehrere entsprechende und zusätzlich gebündelte, starke Funksignale in Richtung Erdoberfläche ab und empfängt über eine Flächenantenne deren Reflexionen. Daraus lässt sich ein Oberflächenbild berechnen.

Die Hauptaufgaben des KOMPSat-Systems liegen auf den Gebieten Geografische Informationssysteme (GIS), Ozeanerkundung, Landverwaltung, Katastrophen-Management und Umweltüberwachung. Des Weiteren soll ein Höhenprofil der Erdoberfläche erstellt werden. An Bord des Satelliten befinden sich neben der notwendigen Grundausrüstung wie Solarzellenpaneele, Steuerung, Lageregelung, Kühlsystem und Kommunikationseinrichtungen sowie dem Radarsystem auch ein GPS-Empfänger sowie ein Laserreflektor. Letzterer stammt aus dem Geoforschungszentrum Potsdam.

Der Start an der Spitze einer zweistufigen Dnjepr-Trägerrakete erfolgte vom russischen Startgelände um Jasny am 22. August 2013 gegen 16.39 Uhr MESZ. Kurze Zeit später erreichte die Nutzlast die Zielbahn in einer Höhe zwischen 535 und 552 Kilometern bei einer Bahnneigung von 97,6 Grad gegen den Äquator. Für den vom Korea Aerospace Research Institute (KARI) entwickelten Satellit ist eine Funktionsdauer von 5 Jahren geplant.

Die optischen Partnersatelliten der Arirang-Reihe gelangten 1999, 2006 und 2012 in ihre jeweiligen Umlaufbahnen. Arirang 3A soll noch 2013 starten.

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