Sunrise gelandet

Das am Montag morgen mittels Ballon gestartete Sonnenteleskop Sunrise ist nach reichlich fünftägiger Mission in Nordkanada gelandet.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: MPS, NASA.

Der Landeort befindet sich auf der Somersetinsel und wird mit 73° 49′ N sowie 93° 20′ W angegeben. Die Landung erfolgte in teilweise bergigem Gelände mittels Fallschirm und Stoßdämpfern aus Wellpappe.

Während der letzten Tage haben die Instrumente in Sunrise Daten von der Sonne gesammelt und auf insgesamt 48 Festplatten mit je 100 GByte Kapazität abgelegt. Nach Bergung des Teleskops sollen diese Daten ausgewertet werden. Über die Kommunikationsanlage wurden hingegen nur Steuerungssignale, Telemetrie- und GPS-Daten übertragen. Der Ballon wurde am Boden mit 2.500 Kubikmetern Helium gefüllt, die sich unter dem geringen Luftdruck in bis zu 37 Kilometern Höhe auf fast eine Millionen Kubikmeter ausgebreitet haben.

Sunrise verfügte bei diesem ersten operativen Einsatz über zwei Detektoren. Der SUNRISE Filter Imager (SUFI) besitzt einen UV-empfindlichen Chip mit 4 Megapixeln für Wellenlängen im Bereich von (etwa) 225 bis 388 Nanometern und einem Sichtfeld von 17 x 35 Bogensekunden. Mit an Bord befand sich auch das Imaging Magnetograph Experiment (IMaX), mit dem Aufnahmen in für Magnetfelder charakteristischen Spektralbereichen gemacht und deren Intensitäten zweidimensional dargestellt werden können.

In einer in den USA gebauten Gitterstruktur ist das Teleskop verankert. Dieses verfügt über einen 1 m großen Hauptspiegel sowie über einen kleineren, beweglichen Sekundärspiegel. Zur Energieversorgung verfügt die Ballonsonde über Solarzellenpaneele.

Für 2011 ist ein zweiter Einsatz von Sunrise geplant, dann aber in der Südpolregion.


Das Video zeigt die Ausrichtung des Teleskops während eines Testfluges im Jahre 2007.

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