Technisches Museum Wien: Auf zu neuen Horizonten

Neuer Ausstellungsbereich zum Thema Raumfahrt. Eine Information des Technischen Museums Wien.

Quelle: Technisches Museum Wien.

Nächtliche Fassadenprojektion: Auch die spektakuläre Fassadenprojektion des Technischen Museums Wien strahlt mit Raumfahrt-Thema: Hier hebt eine ESA-Rakete in die Erdumlaufbahn ab. (Foto: Technisches Museum Wien)

5. April 2022 – Telefon, Navigation, Fernsehen, Logistik, Umweltmanagement, Wetter- und Klimabeobachtung: Die Raumfahrt ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Dauerausstellung „Mobilität“ im Technischen Museum Wien widmet sich deshalb ab 6. April 2022 verstärkt dem Thema Raumfahrt.

Gemeinsam mit dem ersten Österreicher im All Franz Viehböck, namhaften Vertreter*innen der Weltraumszene und innovativen Organisationen aus dem Bereich Weltraumforschung und -technologie wurde der neue Ausstellungsbereich im Zuge einer Diskussionsveranstaltung am 5. April 2022 feierlich eröffnet.

Sokol-Raumanzug KW2 von Franz Viehböck: Der originale Druckanzug besteht aus Polyamid und Nylon. (Foto: Technisches Museum Wien)

Einzigartige österreichische Raumfahrtgeschichte
Der neue Bereich im Technischen Museum Wien widmet sich vor allem dem Beitrag Österreichs zur Weltraumforschung und -technologie. Die AustroMIR-Mission im Jahr 1991, in der der Wissenschaftskosmonaut Franz Viehböck als erster und einziger Österreicher im Weltraum eine Woche lang 17 Experimente durchführte, wirkte dabei fast wie eine Initialzündung. Der neue Bereich zeigt nicht nur originale Objekte der Mission, wie etwa seinen Raumanzug, sondern auch die medizinischen und technischen Experimente, die wichtige und nachhaltige Impulse lieferten: So wird die Messung der Strahlungsbelastung für Raumfahrer*innen auf der ISS noch heute mit Dosimetern durchgeführt, die für AustroMIR entwickelt wurden. Mit den AustroMIR-Experimenten MIGMAS-A und LOGION konnte wertvolles technisches Know-how zum Verhalten von Ionenstrahlen in der Schwerelosigkeit gewonnen werden, das in die Entwicklung von Ionentriebwerken „made in Austria“ einfloss. Daneben entstand eine heimische Zulieferindustrie für den Satelliten- und Raketenbau, die auch von Aufträgen der Europäischen Weltraumorganisation ESA profitiert.

Österreich im „New Space“
Seit den 2000er-Jahren wurden Satelliten und Raketenstarts immer günstiger. In der jetzigen Phase der Raumfahrt, auch „New Space“ genannt, bauen immer mehr Staaten, private Firmen und sogar Universitäten und Schulen ihre eigenen Satelliten und betreiben Weltraumforschung. Auch österreichische Firmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen mischen im „New Space“ mit. Vom Satellitennavigationsempfänger über Isolationsfolien, Ionentriebwerke, Treibstofftanks bis zum speziellem Weltraumcomputerchip: In jeder europäischen Rakete und in vielen Satelliten weltweit befindet sich Weltraumtechnologie aus Österreich. Der neue Ausstellungsbereich im Technischen Museum Wien zeigt innovative Projekte und Produkte von etablierten österreichischen Playern, die seit den 1980er-Jahren tätig sind, ebenso wie von innovativen Start-ups und Spin-offs von Fachhochschulen und Universitäten.

Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum:

Nach oben scrollen