Tiangong 1 planmäßig aktiviert

Wie die chinesische Nachrichtenagentur meldet, verläuft die Aktivierung und Überprüfung der Systeme der Mini-Raumstation Tiangong 1 positiv.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Xinhua. Vertont von Peter Rittinger.

Bleistiftskizze nach Vorlage
Die für 2020 geplante große chinesische Raumstation soll aus mehreren Modulen bestehen und regelmäßig von bemannten Raumschiffen sowie unbemannten Transportern angeflogen werden. Der von oben angedockte Transporter entspricht in Form und Größe etwa Tiangong 1.
(Bild: Bleistiftskizze nach Vorlage)

So wurden u.a. die Fernsteuerungssysteme überprüft, das Video- und Audio-Equipment getestet, die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren kalibriert und die Einrichtungen des Kopplungssystems aktiviert. Darüber hinaus wurden weitere, nicht näher genannte Systeme einbezogen.

Tiangong 1 (sprich Tjen-gung) startete am 29. September 2011 an der Spitze einer Rakete des Typs Langer Marsch 2F/G und umläuft die Erde gegenwärtig in einer Höhe von etwa 337 Kilometern bei einer Bahnneigung von 42,8 Grad gegen den Äquator. Tiangong 1 ist das erste von drei Testmodulen, die in den nächsten Jahren den Aufbau einer größeren chinesischen Raumstation vorbereiten sollen.

Am 1. November (31. Oktober nach unserer Zeit) will China das unbemannte Raumschiff Shenzhou 8 (sprich Schin-dschou) starten, welches innerhalb von 2 Tagen mit Tiangong 1 koppeln soll. Beide Raumfahrzeuge sollen dann etwa 12 Tage lang gemeinsam fliegen. Danach koppelt Shenzhou 8 ab und soll ein weiteres Rendezvousmanöver fliegen. Gelingt das Unternehmen, so sollen im nächsten Jahr zwei bemannte Raumschiffe die Raumstation anfliegen und ihre Besatzungen einige Wochen lang erste Erfahrungen sammeln.

An Bord von Shenzhou 8 werden sich auch deutsche Raumfahrttechnik und deutsche Experimente befinden. Dabei handelt es sich um SIMBOX, einen Inkubator mit Zentrifuge, in dem das Verhalten verschiedener biologischer Proben in der Schwerelosigkeit bzw. unter kontrollierten Schwerkraftbedingungen untersucht werden kann.

Die Raumstation Tiangong 1 ist 10,4 Meter lang, hat einen maximalen Durchmesser von 3,35 m und eine Masse von etwa 8,5 Tonnen. Das Modul besteht aus einer begehbaren Drucksektion von etwa 6 Metern Länge und einem Serviceteil. Dieser übernimmt die Energieversorgung über 2 Solarzellenpaneele sowie Lageregelung, Steuerung und Antrieb.

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