Arianespace launcht erfolgreich ESA-Satelliten Biomass

Am 29. April 2025 hat Arianespace mit der Trägerrakete Vega C erfolgreich den Satelliten Biomass für das Earth Explorer-Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA gelauncht.
Die Biomass-Mission soll wertvolle Informationen über den Zustand und Veränderungen unserer Wälder liefern und zu einem besseren Verständnis der Rolle der Wälder im Kohlenstoffkreislauf der Erde beitragen.
Als Launch-Dienstleister trägt Arianespace dazu bei, Europas autonomen Zugang zum Weltraum zu sichern, und ermöglicht der ESA die Durchführung einer wichtigen Mission zur Umweltüberwachung und Klimaforschung.
Eine Pressemitteilung von Arianespace.

Quelle: Arianespace. 29. April 2025

Am Dienstag, dem 29. April 2025, um 6:15 Uhr Ortszeit (9:15 Uhr UTC, 11:15 Uhr MESZ) hat Arianespace den Satelliten Biomass des Earth Explorer-Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA an Bord einer Vega C-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana gestartet. Die Mission mit der Bezeichnung VV26 hat den Satelliten 57 Minuten nach dem Start in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 666 km Höhe gebracht.

Sentinel-2C in Kourou - Öffnen des Transportcontainers. (Bild: EU, ESA, Airbus)
Am 29. April 2025 hat Arianespace mit der Trägerrakete Vega C erfolgreich den Satelliten Biomass für das Earth Explorer-Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA gelauncht. Start von Vega-C, VV26.
Bild: Arianespace

„Mit dem erfolgreichen Start von Biomass für die Europäische Weltraumorganisation gewährleistet Arianespace Europa nicht nur einen unabhängigen Zugang zum Weltraum, sondern trägt auch dazu bei, den Weltraum für ein besseres Leben auf der Erde nutzbar zu machen. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten hat es ermöglicht, einen Satelliten für die Umweltüberwachung und Klimaforschung in die Umlaufbahn zu bringen, der uns helfen wird, die Wälder unseres Planeten besser zu verstehen. Wir freuen uns, mit dieser Mission einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel und zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Ich möchte den Teams von Arianespace und unseren Partnern für die perfekte Durchführung dieser europäischen Mission danken“, erklärte David Cavaillolès, CEO von Arianespace.

Nach dem Start vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou wurde die Trägerrakete Vega C etwas mehr als sieben Minuten lang von ihren ersten drei Stufen angetrieben. Die vierte Stufe AVUM+ zündete anschließend zweimal, bevor sie ihren Passagier, den Biomass-Satelliten, in die Zielbahn brachte und damit den erfolgreichen Start abschloss. Das Signal des Satelliten wurde etwa 14 Minuten nach dem Eintritt in die Umlaufbahn von der ESA empfangen.

Simonetta Cheli, Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme bei der ESA, erklärte: „Ich möchte Arianespace und Avio für den erfolgreichen Start der Vega-C danken, die unseren Satelliten Biomass in die Umlaufbahn gebracht hat. Diese bemerkenswerte Mission reiht sich in die Earth Explorer-Serie ein, die stets bahnbrechende Erkenntnisse über unseren Planeten geliefert und wissenschaftliche Spitzenleistungen erbracht hat. Biomass wird wichtige Daten liefern, die unser Verständnis davon verbessern werden, wie viel Kohlenstoff in den Wäldern der Welt gespeichert ist, und die entscheidende Lücken in unserem Wissen über den Kohlenstoffkreislauf und damit das Klimasystem der Erde schließen.“

Der Biomass-Satellit bringt den ersten P-Band-Radar mit synthetischer Apertur zur Erdbeobachtung ins All. Dank seiner langen Wellenlänge von etwa 70 cm kann das Radarsignal Baumkronen durchdringen. Dadurch können Informationen über die Höhe und Struktur verschiedener Waldtypen gesammelt und die Menge an Kohlenstoff, die in den Wäldern der Erde gespeichert ist, sowie deren Veränderung im Laufe der Zeit gemessen werden. Darüber hinaus wird die Biomass-Mission auch zur Kartierung der unterirdischen Geologie von Wüsten, zur Erforschung der Struktur der Eiskappen und zur Analyse der Topographie von Waldböden beitragen.

Die Earth Explorer-Missionen der ESA gehören zu den weltweit führenden Forschungsmissionen und liefern bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse über die komplexen Systeme unseres Planeten. Wälder, die „grünen Lungen der Erde“, absorbieren jedes Jahr etwa 8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Wenn diese Wälder zerstört werden oder verschwinden, wird das von ihnen gespeicherte CO₂ in der Atmosphäre wieder freigesetzt. Die Quantifizierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs ist unerlässlich, um dessen Auswirkungen auf das Klima besser zu verstehen.

Biomass wurde von Airbus Defence and Space gebaut und wird mindestens fünf Jahre lang detaillierte Beobachtungen durchführen und dabei mindestens acht Wald-Wachstumszyklen dokumentieren. Die Beobachtungen dieser Mission werden außerdem zu einem besseren Verständnis des Tempos des Verlusts natürlicher Lebensräume und damit auch seiner Auswirkungen auf die biologische Vielfalt beitragen.

Der VV26-Launch auf einen Blick:

  • 353. Start von Arianespace und 4. Launch von Vega C
  • 10 % der von Arianespace gelaunchten Satelliten dienen der Erdbeobachtung
  • 52. Mission für die Europäische Weltraumorganisation ESA
  • 146. von Airbus Defence and Space gebauter und von Arianespace gelaunchter Satellit

Über Arianespace

Arianespace erschließt den Weltraum zur Verbesserung der Lebensqualität auf der Erde. Dazu bietet das Unternehmen seit 1980 Startdienste für alle Arten von Satelliten in alle Umlaufbahnen an. Arianespace ist für die Vermarktung und den Betrieb der neuen Generation von Trägerraketen, Ariane 6, verantwortlich, die von der ESA mit ArianeGroup als industriellem Hauptauftragnehmer entwickelt wird. Arianespace wird auch die Vega C-Starts bis zur Mission VV29 durchführen. Ab diesem Zeitpunkt wird Avio der alleinige Betreiber und Anbieter von Startdienstleistungen für Vega sein. Arianespace hat seinen Hauptsitz in Evry in der Nähe von Paris und verfügt über technische Anlagen im Guiana Space Center in Französisch-Guayana sowie über lokale Büros in Washington, D.C., Tokio und Singapur. Arianespace ist eine Tochtergesellschaft der ArianeGroup, die 74 % des Aktienkapitals hält. Der Rest gehört 15 weiteren Aktionären aus der europäischen Ariane- und Vega-Trägerraketenindustrie. ESA und CNES sind im Verwaltungsrat vertreten.

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