Gas und Staub sieht man auf den neuen Bildern von Tempel 1. Verantwortlich für diese Aufnahmen ist ESAs Optical Ground Station (OGS)-Teleskop in Teneriffa.
Ein Beitrag von Claudia Michalecz. Quelle: ESA.
Zwei unterschiedliche Filter, mit unterschiedlichen Arten von Licht, wurden verwendet um unterschiedliche Aspekte der Kometennatur zu untersuchen. Rote Breitbandfilter dienen der Entdeckung von Staub. Blaue, schmalbandige Filter filtern dagegen nur gasförmige Komponenten aus Kohlenstoff und ermöglichen konzentrierte Forschungen der Gasabgaben des Kometen.
Die erste Reihe von Bildern wurde mit einem breitbandigen Rotfilter gemacht. Eines zeigt Tempel 1 vier Tage vor dem Einschlag (links), ein weiteres etwa 15 Stunden nachdem Impactor seine Mission beendet hatte. Die Bilder wurden für zehn Minuten belichtet und zeigen die Koma des Kometen. (Die Koma eines Kometen ist eine Wolke aus Gas und Staub, die den Planetenkern umgibt.) Die Beobachtung zeigt, dass die Helligkeit des Staubes um 50 Prozent gestiegen ist.
Kürzlich hat sich ein starker Jet gebildet, hervorgerufen durch den Einschlag. Die Koma direkt um den Kern des Kometen ist asymetrisch geworden. Diese Struktur muss sich nach dem Einschlag gebildet haben.
Für den zweiten Stoß von Bildern von Tempel 1 wurde ein Schmalbandfilter verwendet. Sie zeigen, dass das Gas in der Koma mit kleineren Staubpartikeln vermischt ist, als mit den vorherigen Bildern beobachtet wurde.
Die Beobachtungen wurden zwei Tage vor und etwa 16 Stunden nach dem Einschlag durchgeführt. Auch hier hat die Helligkeit der Koma um 50 Prozent zugenommen. Wieder ist derselbe starke Jet sichtbar.
In der dritten Reihe von Bildern wird Tempel 1 etwa 16 Stunden nach dem Einschlag gezeigt. Die zwei Bilder zeigen die Reflektionen von blauem (BC Filter) und rotem (RC Filter) Licht durch die Staubwolke um den Kometenkern.
Diese Reflektionen zeigen unterschiedliche Staubpartikelgrößen an, im BC Filter sind die Partikel kleiner als im RC Filter. Es ist klar, dass die Jetstruktur der kleineren Staubpartikel in Richtung Norden zeigt (linkes Bild), während der Jet gebildet aus den größeren Staubpartikeln (rechtes Bild) um etwa 45 Grad nach Nordosten verschoben ist.
Das bedeutet, dass die Richtung in die die Staubpartikel bei der Explosion vom Kometenkern weggesprengt wurden, von der Partikelgröße abhängt.