Aura bleibt dem A-Train treu

Auch nachdem der multinationale Erdbeobachtungssatellit Aura am 12. März 2010 vermutlich von einem Mikrometeoriten oder einem kleinen Partikel Weltraumschrott getroffen wurde, wird er weiter erfolgreich in der A-Train genannten Konstellation aus Erdbeobachtungssatelliten eingesetzt.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA.

NASA
Aura vor dem Start, rechts am Satelliten der zusammengefaltete Solarzellenausleger
(Bild: NASA)

Nach Informationen der US-amerikanischen Raumfahrtagentur NASA stellten die Satellitenkontroller am 12. März 2010 fest, dass der von einem der zwölf Solarpaneele, Paneel Nr. 11, erzeugte Strom kurzzeitig schwankte und sich dann bei etwas weniger als der Hälfte des Ausgangswertes stabilisierte. Gleichzeitig trat eine Bahnsstörung mit einer Abweichung von 875 Bogensekunden auf. Auras wissenschaftliche Instrumente arbeiteten ohne Unterbrechung weiter.

USAF
Aura startet am 15. Juli 2004 in Vandenberg
(Bild: USAF)

Nach dem Auftreten des Ereignisses überprüfte man die Reglereinheit, die mit dem Solarpaneel verbunden ist, dessen Stromabgabe sich verändert hatte. Dabei stellte man fest, dass die Reglereinheit ARE 5 selber weiter vollständig einsatzfähig ist (ARE steht für Array Regulator Electronics). Deshalb geht man davon aus, dass von den Leitungsverbindungen, die von der Reglereinheit zum Solarpaneel Nr. 11 führen, ein Teil nicht mehr durchverbunden ist.

Für den Regelbetrieb in der jetzigen Form benötigt der am 15. Juli 2004 auf einer Delta II 7920-10L ins All transportierte Erdbeobachtungssatellit neun funktionsfähige Solarpaneele. Zur Zeit sind zehneinhalb in Verwendung. Gebaut wurde Aura mit einer zusammenhängenden Fläche aus 12 Solarpaneelen an einem rund 15 Meter langen Ausleger. Zu Paneel Nr. 8 besteht seit 2005 keine Verbindung mehr.

NASA / JPL
Aura im All – Illustration
(Bild: NASA / JPL)

Auras Aufgaben sind die Messung des Ozongehalts der Erdatmosphäre, die Überwachung der Luftqualität und die Beobachtung des Klimas. Aura untersucht nach dem Kalibrieren der Instrumente an Bord seit dem 14. Oktober 2004 die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre und deren Veränderungen sowie dynamische Prozesse in ihr.

Der von Northrop Grumman gebaute Satellit mit einer Startmasse von rund 1.765 kg bewegt sich auf einem sonnensynchronen Orbit in rund 705 Kilometern Höhe um die Erde, die Bahnneigung beträgt 98,2 Grad. Dabei folgt Aura im A-Train als letzer Satellit dem führenden Aqua in einem zeitlichen Abstand von 15 Minuten. Zur Zeit sind zwischen Aura und Aqua außerdem CloudSat und CALIPSO aktiv. Glory soll die Konstellation im Jahr 2010 ergänzen.

Aura ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 28376 bzw. als Objekt 2004-026A.

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