Bahnanhebung der ISS aufgeschoben

Beim Bahnanhebungsmanöver vom 14. Januar traten in der Station Belastungen auf, die bestimmte Grenzwerte überschritten haben.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Raumcon, NASA.

Die Internationale Raumstation umläuft die Erde in einer Höhe von etwa 350 Kilometern. Auch dort gibt es noch eine dünne Restatmosphäre, durch welche die Station etwas gebremst wird. Der Höhenverlust liegt bei etwa 80 Metern pro Tag. Monatlich wird daher eine Bahnanhebung um mehrere Kilometer eingeplant. Diese kann mit den Triebwerken eines angekoppelten Raumschiffes (Progress, Space Shuttle sowie ATV) oder denen der Station (Modul Swesda) durchgeführt werden.

NASA
Die Triebwerke am Heck der Station beschleunigen die ISS.
(Bild: NASA)

Beim letzten Manöver dieser Art, das am 14. Januar erfolgte, benutzte man die Triebwerke des Servicemoduls Swesda, die etwa zweieinhalb Minuten in Betrieb waren und die Bahn um 5,3 Kilometer anhoben. Dabei wurden die beiden Triebwerke offenbar durch einen Softwarefehler periodisch geschwenkt, wodurch die gesamte Station in sichtbare Schwingungen versetzt wurde. Messungen ergaben Überschreitungen einiger Belastungsgrenzen.

Die Besatzung der ISS untersuchte daraufhin die Station, fand aber bisher keine Schäden. Außen liegende Teile konnten dabei allerdings nicht kontrolliert werden, dazu gehören auch die drehbar gelagerten Solarzellenmodule. Wenn diese Drehlager beschädigt wurden, wird man dies möglicherweise erst wesentlich später feststellen.

Auf jeden Fall wurde der nächste, ursprünglich für den 4. Februar geplante Boost ausgesetzt. Stattdessen wird für den Zeitraum, in dem die Raumfähre Discovery mit der Station verbunden ist, ein Anhebungsmanöver eingeplant. Dafür soll zusätzlicher Treibstoff getankt werden. Da man gegenwärtig aber im System des Space Shuttles an einem Problem arbeitet, wurde auch diese Maßnahme zunächst verschoben. Für die Raumstation besteht keine Gefahr, demnächst abzustürzen.

Raumcon:

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