Auf der internationalen Luftfahrtmesse in Farnborough verkündete Boeing, dass Ihr CST 100 genanntes Raumschiff bereits 2015 an der internationalen Raumstation ISS andocken könnte, wenn die NASA die Gelder bereit stellt.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: Boeing, spaceflightnow. Vertont von Peter Rittinger.
Für das Projekt arbeitet Boeing mit Bigelow Aerospace zusammen und so ist es nicht verwunderlich, dass die Kapsel auch mit deren geplanter Raumstation harmonieren würde, welche aus aufblasbaren Modulen bestehen soll. Ein entsprechendes Modell namens Genesis II befindet sich bereits seit 2007 im Orbit.
Boeing und Bigelow Aerospace verfügen bisher über 18 Millionen Dollar welche von der NASA für Studien zur Verfügung gestellt wurden. Die Kapsel soll sowohl mit der Falcon 9 von SpaceX starten können als auch mit den Raketen welche aus dem EELV-Projekt hervorgingen. Dazu gehören die Delta IV und die Atlas V. Genaue Entwicklungskosten möchte Boeing aus Wettbewerbsgründen noch nicht nennen. Sie sollen aber deutlich unter den den geplanten Kosten von 5 Millarden US-Dollar liegen, welche für die Orion-Rettungskapsel veranschlagt sind. CST 100 ist größer als die damalige Apollo-Kapsel und kleiner als die Orion der NASA. Sie kann bis zu 7 Monate im All bleiben, soll auf dem Land niedergehen können und bis zu 10 Mal wiederverwendbar sein. Maximal 7 Astronauten soll das Raumschiff befördern können.
Als Rettungseinheit ist ein Push-System geplant, das nicht wie bei anderen Systemen als Rettungsrakete auf der Kapsel selbst sitzt, sondern sich unter der Kapsel befindet. Dadurch soll es möglich sein, den Treibstoff bei Nichtgebrauch des Rettungssystems im Orbit zu benutzen. Das führt zu einer deutlichen Gewichtsersparnis. Auch soll der Flug zur ISS laut John Elbon, Vizepräsident und General Manager der kommerziellen Crewtransport-Sparte bei Boeing, nur einen Tag dauern. Ebenso sollen unbemannte Flüge für maximalen Frachttransport möglich sein.
Das Weiße Haus hat 5 Milliarden Dollar für kommerziellen Crew-Transport über die nächsten 5 Jahre beantragt. Damit ließen sich mindestens 2 konkurrierende Systeme aus der Industrie betreiben. Zur Zeit finden allerdings Machtkämpfe statt und der Senat möchte das Budget dafür halbieren damit die Entwicklung einer Schwerlastrakete möglich ist. Bis Mittle 2011 muss eine Entscheidung über die Unterstützung des Projektes seitens der NASA vorliegen, um das Ziel 2015 einzuhalten.
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