CASSINI – Neue Ringe bei Saturn aufgenommen

Die Instrumente der Raumsonde CASSINI haben neue, feine Ringstrukturen auf den Umlaufbahnen kleiner Saturnmonde aufgenommen.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: JPL/NASA.

NASA/JPL/Space Science Institute
Detailaufnahme von Anthe mit seinem Teilring.

Auf aktuellen Bildern der Raumsonde wurden Kreisbögen aus feinem Material auf den Umlaufbahnen der Monde Anthe und Methone entdeckt. Das Material erstreckt sich dabei auf der Umlaufbahn vor und hinter den Monden, umschließt aber Saturn nicht vollständig. Diese Korrelation zwischen den Positionen des jeweiligen Mondes und des Ringmaterials deutet darauf hin, dass die Monde die Quellen des Materials sind und gleichzeitig Gravitation der bestimmende Faktor für die Form der Ringe ist, also entscheidet, ob sich ein vollständig geschlossener Ring bilden kann oder nur ein Kreisbogen entsteht.

Die beiden Monde Anthe und Methone befinden sich auf Umlaufbahnen, auf denen sogenannte Resonanzen mit dem größeren Mond Mimas wirken. Mimas stört damit regelmäßig und systematisch die beiden kleineren Monde, wodurch Anthe und Methone auf kleinen Abschnitten ihrer Bahnen vor und zurück pendeln. Die Bereiche dieser Pendelbewegungen fallen auch mit den beobachteten Kreisbögen aus Ringmaterial zusammen.

Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass die beiden Ringe wahrscheinlich aus Material der Monde bestehen, welches durch Einschläge von deren Oberfläche herausgeschleudert wurde. Die Gravitationswirkung Mimas´ beeinflusst nicht nur die kleinen Monde selbst, sondern hält auch das aufgeschleuderte Material in diesem Bereich gefangen.

NASA/JPL/Space Science Institute
Aufnahmen von Anthe und Methone mit den Kreisbögen aus feinem Material um ihre Positionen herum
(Bilder: NASA/JPL/Space Science Institute )

Der Ring um Methone war schon früher mittels des Magnetospheric Imaging Instruments (MIMI) der Raumsonde durch seine abschirmende Wirkung entdeckt worden. Jetzt konnten erstmals optische Aufnahmen des Rings gewonnen werden. Der Ring um Anthe wurde auf den Aufnahmen neu entdeckt. Auf anderen Aufnahmen können auch Ringe bei weiteren kleinen Monden erkannt werden. Der G-Ring Saturns hat eine ähnliche Form wie die beiden neu entdeckten und wird ebenfalls durch Resonanzen mit Mimas geformt. Andere Ringe und Monde haben keine so deutlichen Resonanzbeziehungen, wodurch sie den Planeten vollständig umschließen können.

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