Detaildefinition für CFOSat begonnen

Die chinesische Raumfahrtagentur (CNSA) arbeitet zusammen mit der französischen Raumfahrtagentur (CNES) an der Entwicklung des Ozeanbeobachtungssatelliten CFOSat. Hinsichtlich dessen Auslegung wurde zwischenzeitlich mit der Festlegung konkreter Details der Systeme des Raumfahrzeugs begonnen.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: CNES.

CNES/Oliver Sattler
CFOSat über dem Ozean – Illustration. (Bild: CNES/Oliver Sattler)

CFOSat soll, ist er erst einmal im All, die Serie von Satelliten zur Untersuchung der Weltmeere mit französischer Beteiligung fortsetzen. Er wird nach TOPEX/Poseidon, Jason 1 und Jason 2 nicht mehr nur die Höhe des Meeresspiegels an einer konkreten Stelle messen können, sondern auch die Höhe, den Abstand und die Richtung der Wellen auf der Meeresoberfläche zu bestimmen in der Lage sein.

Um seine neuartige Aufgabe erfüllen zu können, wird CFOSat mit einer SWIM für Surface Waves Investigation and Monitoring genannten Radaranlage ausgerüstet, die bei Thales Alenia Space in Toulouse entsteht. Mittels sechs rotierender Einzelstrahlen, die Wellen auf der Meeresoberfläche in unterschiedlichen Winkeln erreichen, soll es dem Gerät gelingen, deren physikalische Eigenschaften aufzudecken. Zur Seite steht dem französischen Instrument der wie SWIM mit Radarstrahlung im Gigahertzbereich arbeitende chinesische Streustrahlungsmesser SCAT. Seine Aufgabe ist die Bestimmung von Windstärke- und Windrichtung über der Meeresoberfläche.

Die Energie des Windes führt zur Ausbildung von Meereswellen. In den Vorhersagemodellen zum Meereszustand ist der Wind eine der wesentlichen meteorologischen Variablen. Eine Vorhersage des Meereszustands ist für Bereiche wie den Schiffsverkehr, die Offshore-Rohstoffgewinnung, den Bau von Seefahrzeugen, die Sicherheit auf dem Meer und in den Küstenregionen sowie mutmaßliche Verteilung von Verschmutzungen des Meeres von besonderer Bedeutung. Deshalb sind Arbeitsgruppen im französischen Labor für Atmosphären-, Umwelt- und Weltraumbeobachtung (LATMOS) dem französischen nationalen Wetterdienst Météo-France und dem französischen Meeresforschungsinstitut Ifremer schon jetzt gespannt auf Daten von CFOSat.

Im Rahmen der Forschungsmission von CFOSat soll auch die Zusammenarbeit von Météo-France und dem europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) überprüft werden. Der GMES-Dienst MyOcean des europäischen Systems für globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) könnte Daten von CFOSat ebenfalls verwenden.

Informationen von CFOSat werden voraussichtlich ein besseres Verständnis der Vorgänge auf den Oberflächen der Weltmeere erlauben, sie werden sich wahrscheinlich als Schlüsselelemente in weiterentwickelten Vorhersagemodellen erweisen. Man erwartet letztlich auch einen langfristigen Einfluss auf das Wissen über die Veränderlichkeit des Klimas.

In rund vier Jahren soll CFOSat einsatzbereit um die Erde kreisen. Geplant ist, das auf Basis eines chinesischen Satellitenbus konstruierte Raumfahrzeug auf einer chinesischen Rakete vom Typ Langer Marsch 2C in den Weltraum zu transportieren. Von dort aus kann es dann ab 2015 chinesische und französische Bodenstationen mit den sehnlichst erwarteten Messdaten versorgen.

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