Deutsche Telekom und ESA peilen maximale Netz-Resilienz an

Gemeinsame Initiative für sicherere Netze mit nahtloser, übergreifender Konnektivität. Bessere Integration von Satelliten mit Europäischer Weltraum-Organisation vereinbart. Weltweit erste 5G-Verbindung aus Stratosphäre über Intelsat-Satellitennetz. Eine Medieninformation der Deutschen Telekom.

Quelle: Deutsche Telekom 27. Februar 2023.

Hybride Netze: In Zukunft werden Satelliten und Antennen-Plattformen in der Stratosphäre herkömmliche Netze ergänzen. (Grafik: ESA)

27. Februar 2023 – „Always on“, so beschreiben die meisten Menschen ihren digitalen Alltag. Wie leicht dieser Alltag aus den Fugen gerät, haben die Naturkatastrophen der letzten Jahre gezeigt. Zuletzt das Erdbeben in der Türkei. In solchen Situationen ist es für betroffene Personen von Vorteil, noch Mobilfunk zu empfangen. Im Ernstfall ist aber meistens auch die dafür nötige Infrastruktur am Boden beschädigt.

Die Deutsche Telekom engagiert sich gemeinsam mit der Europäischen Weltraum-Organisation (ESA) für ausfallsichere Konnektivität. Das gilt auch im Krisenfall. Im Mittelpunkt stehen nahtlose Verbindungen zwischen terrestrischen Netzen und alternativen Netzen am Himmel und im Weltall. Auf dem Mobile World Congress haben die Partner vereinbart, gemeinsam an diesen hybriden Netzen der Zukunft zu arbeiten. Dafür haben beide in Barcelona ein Memorandum-of-Understanding (MoU) unterschrieben. Das Ziel: widerstandsfähigere und sicherere Konnektivität für die künftigen Anforderungen an Kommunikation.

Dies ist wichtig, falls Teile der Netztechnik am Boden ausfallen. Ein hybrides Netz könnte dann auf nicht-terrestrische Netz-Elemente zurückgreifen. Zum Beispiel auf Satelliten oder fliegende Antennen-Plattformen in der Stratosphäre. Diese Elemente ersetzen während einer Katastrophe die Infrastruktur am Boden. So bleibt der Kontakt zu betroffenen Personen oder Rettungs-Teams nahtlos erhalten.

„Wir haben ein klares Ziel: Konnektivität für alle, immer und überall. Verbindungsalternativen wie Satelliten spielen eine entscheidende Rolle dabei unser terrestrisches Netz zu ergänzen, um eine Kontinuität der Dienste zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit der ESA ist ein wichtiger Schritt. Damit schaffen wir die technologischen Grundlagen für eine höhere Ausfallsicherheit unserer Netze. Durch die Kombination von terrestrischer und satellitengestützter Kommunikation. Dies wird die Reichweite unseres Netzes verbessern. Davon profitieren alle, die in Verbindung bleiben müssen“, sagte Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom für Technologie und Innovation.

Javier Benedicto, amtierender ESA-Direktor für Telekommunikation und integrierte Anwendungen, sagte: „Die ESA unterstützt die Zukunft der Konnektivität, in der Satelliten mit terrestrischen Technologien integriert werden. Um eine allgegenwärtige, nahtlose und sichere Konnektivität für alle zu ermöglichen. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der Deutschen Telekom, um die wichtigen Technologien in diesem Bereich zu entwickeln. Die ESA unterstützt die europäische und kanadische Industrie dabei, Innovationen zu fördern und im globalen Wettbewerb zu bestehen.“

Intelsat 38 wird Anfang August 2018 in Kourou auf den Start vorbereitet; hier ist er auf dem Weg zur Betankung zu sehen. (Bild: ESA/CNES/Arianespace/CSG)

Weltpremiere: 5G ins All und zurück
Die Deutsche Telekom hat die technische Machbarkeit dieser neuen Herausforderung bewiesen. Gemeinsam mit Partnern wie dem Satellitenspezialisten Intelsat. Seit Jahren testet die Telekom den Einsatz verschiedener Antennenplattformen in der Stratosphäre. Dabei hat das Unternehmen gezeigt, dass Verbindungen auch mit herkömmlichen Smartphones und 5G immer besser werden.

Mit ihren Partnern ist die Deutsche Telekom einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Bei Tests in Istrien (Kroatien) wurde weltweit zum ersten Mal eine orchestrierte 5G-Verbindung nahtlos über verschiedene Netzebenen aufgebaut. Sie reichte über Stratosphäre bis in den Weltraum und wieder zurück. Der aus der Stratosphäre bereitgestellte Mobilfunkdienst folgte dem Backhaul-Weg über den Satelliten und zurück zur Erde zu dessen Schnittstelle am Boden. Von dort flossen die Signale ins Kern-Netz oder zur Basisstation. Die Übertragung gelang mit einem Standard 5G-Mobiltelefon über einen 20 Mega-Hertz-Kanal. Im Luftraum über Pula erreichte die Telekom im Februar 2023 Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde.

Das beweist, dass eine hybride Kommunikation über terrestrische und nicht-terrestrische Netze ein Höchstmaß an Ausfallsicherheit bieten kann. Intelsat hat sich in der Vergangenheit bei der Bereitstellung von Konnektivität nach Naturkatastrophen bewährt. Das Unternehmen betreibt ein einheitliches, Multi-Orbit-Netz. Dieses Netz aus Satelliten bietet die Ausweich-Möglichkeit, die betroffenen Personen in Extremsituationen helfen kann. Die Multi-Orbit-Lösung von Intelsat ermöglicht eine nahtlose, sichere Nutzung. Auch der Wechsel zwischen Antennen-Plattformen und geostationären Satelliten ist möglich, wenn die Situation dies erfordert. Hilfe anfordern, über die Situation vor Ort berichten und den Einsatz der Rettungskräfte koordinieren – all das könnten alternative Netze in Extremsituationen besser ermöglichen.

Integration verschiedener Netzebenen
Nicht-terrestrische Netze (NTN) sind Kommunikationsnetze mit Elementen im Weltraum und in der Luft. Dazu gehören Antennenplattformen in der Stratosphäre, so genannte HAPS (High Altitude Platform Station). Das können frei schwebende Höhenballons, Luftschiffe oder Motorsegler sein. Diese Segler können umweltfreundlich mit Solarenergie und Wasserstoff betrieben werden. Im Weltraum werden Satelliten eingesetzt, wie der im Test verwendete Intelsat-38. Um diese neuen Netzformen in bestehende Netze zu integrieren, müssen diese unterschiedlichen Kommunikations-Technologien aufeinander abgestimmt werden. So werden sie zu mehrdimensionalen Netzen, mit nahtlosen Übergängen zwischen den verschiedenen Schichten. Sie umspannen den Weltraum, den Himmel und die Erde. Das ist das Ziel der Deutschen Telekom in dieser Partnerschaft.

Über die Europäische Weltraum-Organisation
Die Europäische Weltraum-Organisation (ESA) ist Europas Tor ins Weltall. Die ESA wurde 1975 als zwischenstaatliche Organisation gegründet. Sie steuert die Entwicklung der europäischen Raumfahrtkapazitäten. So stellt sie sicher, dass Investitionen in die Raumfahrt den Bürgerinnen und Bürgern Europas und der Welt zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Assoziierte Mitglieder sind Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien. Mit vier EU-Mitgliedstaaten hat die ESA eine formelle Zusammenarbeit vereinbart. Kanada nimmt im Rahmen eines Abkommens zur Kooperation an einigen ESA-Programmen teil.

Durch die Koordinierung der finanziellen und personellen Ressourcen ihrer Mitglieder ist die ESA in der Lage, Programme und Aktivitäten durchzuführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Sie arbeitet besonders mit der EU bei der Umsetzung der Programme Galileo und Copernicus sowie mit Eumetsat bei der Entwicklung von meteorologischen Missionen zusammen.

Besuchen Sie uns – in Barcelona oder im Internet
Erleben Sie unsere Produkte und Dienstleistungen live. Vom 27. Februar bis 2. März 2023 finden Sie die Deutsche Telekom in Halle 3 am Stand 3M31 und in Halle 8.1 am Stand 8.1C14 im 4YFN („Four years from now“). Wir freuen uns, Sie dort begrüßen zu dürfen. Das Bühnenprogramm wird live gestreamt. Bitte besuchen Sie: https://mwc.telekom.com/2023.

Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum:

Nach oben scrollen