DLR Göttingen bekommt neuen Weltraumsimulator

Am 1. Oktober 2009 berichtete das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über neue Investitionen am Standort Göttingen.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: DLR.

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DLR-Standort Göttingen aus der Luft
(Bild: DLR)

Um die Auswirkungen der von elektrischen Raumfahrzeugantrieben erzeugten Ionenstrahlung auf Oberflächen des angetriebenen Raumfahrzeuges im Weltraum nachzustellen und zu untersuchen, soll eine neue Anlage mit der Bezeichnung STG-ET (Simulationsanlage für Treibstrahlen in Göttingen – Elektrische Triebwerke) eingesetzt werden. Im Gegensatz zu ähnlichen bisher in Europa betriebenen Anlagen soll sich die neue für das Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik am DLR-Standort Göttingen durch eine deutlich gesteigerte Realitätstreue auszeichnen.

Die neu zu errichtende Vakuumanlage für elektrische Triebwerke wird es ermöglichen, Lebensdauertests elektrischer Triebwerke durchzuführen. Außerdem soll die Wirkung der Ionenstrahlung auf Triebwerkskomponenten und die Oberflächen anderer Raumschiffbestandteile detailiert untersucht werden.

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Geöffneter Vakuumbehälter der vorhandenen STG
(Bild: DLR)

In der STG-ET will man zum Beispiel den Schub eines in der Vakuumkammer laufenden Triebwerks messen und im Strahl den Schubvektor bestimmen, die Schubvektorwanderung nachweisen, Strahlcharakterisierungen durchführen und dabei die Stromdichte feststellen, die Verteilung und Geschwindigkeit geladener Teilchen bestimmen, Neutralgasdichte und -geschwindigkeit ausmessen sowie das elektrische Potential in der Vakuumanlage untersuchen.

Im Wesentlichen wird die Anlage aus einem Vakuumbehälter, den Vakuumpumpen zur Erzeugung eines möglichst geringen Betriebsdrucks im Vakuumbehälter, der zugehörigen Betriebsleit-, Mess- und Steuertechnik sowie den versuchsmesstechnischen Einrichtungen bestehen.

Für die neue kryogepumpte Anlage nennt das DLR ein Investitionsvolumen von 3,5 Millionen Euro.

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