Ein Cousin unserer Erde

Astronomen machten einen bedeutenden Schritt vorwärts bei der Suche nach erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Ein Team bestätigte den bisher kleinsten extrasolaren Planeten. Etwa 7,5-mal so groß wie die Erde, kreist der Planet um einen Stern ähnlich unserer Sonne.

Ein Beitrag von Claudia Michalecz. Quelle: Spaceflight now.

Diese künsterlische Darstellung des erdähnlichen Planten zeigt besonders den Wärmeunterschied zur Erde an. Mit 200 bis 400 °C ist kein Leben möglich. Trotzdem betrachten die Forschen ihn als wichtigen Schritt in der Suche nach weitern Planten wie die Erde.
(Quelle: Trent Schindler, National Science Foundation)
Diese künsterlische Darstellung des erdähnlichen Planten zeigt besonders den Wärmeunterschied zur Erde an. Mit 200 bis 400 °C ist kein Leben möglich. Trotzdem betrachten die Forschen ihn als wichtigen Schritt in der Suche nach weitern Planten wie die Erde.
(Quelle: Trent Schindler, National Science Foundation)

Alle der 150 bisher entdeckten extrasolaren Planeten die einen normalen Stern umkreisen, waren größer als Uranus. Der Eisgigant in unserem Sonnensystem ist mehr als 15-mal so groß wie unsere Erde.

“Wir sind dabei die Grenzen von dem was wir entdecken zu drücken, und wir kommen immer näher und näher daran Erden zu finden”, meint das Teammitglied Steven Vogt, ein Professor für Astronomie und Astrophysik an der Universität von Kalifornien.

Die neulich entdeckte “Super-Erde” umkreist den Stern Glise 876, welcher nur 15 Lichtjahre entfernt ist. Zu dem Stern werden noch zwei größere, etwa von der Größe des Jupiters, gezählt. Der neue Planet umkreist den Stern in einem Zeitraum von nur zwei Tagen. Die kurze Distanz zum Stern erzeugt auf der Sonnenseite des Planeten Temperaturen von 200 bis 400 °C, Temperaturen die, wie wir wissen, kein Leben ermöglichen. Nichtsdestotrotz gibt die Entdeckung den Astronomen Hoffnung kleinere Felsplaneten zu entdecken, welche mehr gastfreundlicher für Leben sind.

“Das ist der kleinste extrasolare Planet der jemals entdeckt wurde und der erste einer neuen Klasse von steinigen Erdplaneten”, erklärt Paul Butler von der Carnegie Institution of Washington. “Er ist wie ein größerer Cousin der Erde.”

Das Team bestimmte eine minimale Masse des Planeten auf das 5,9-fache der Erde. Er umkreist Gliese 876 in einem Zeitraum von 1,94 Tagen und mit einer Entfernung von 0,021 astronomische Einheiten (AU) oder 3 Millionen Kilometer.

Obwohl das Team nicht direkt geprüft hat ob der Planet steinig ist, glauben sie, dass seine geringe Masse ihn daran hindert Gas zurückzuhalten. Drei weitere vermutliche Felsplaneten außerhalb unseres Sonnensystems wurden verzeichnet, diese kreisen jedoch um einen Pulsaren.

“Dieser Planet beantwortet eine antike Frage”, sagt Geoffrey Marcy, Professor für Astronomie an der Universität von Kalifornien. “Vor über 2.000 Jahren argumentierten die griechischen Philosophen Aristoteles und Epicurus darüber ob es andere erdähnliche Planeten gibt. Nun, zum ersten Mal, haben wir Hinweise auf einen felsigen Planeten um einen normalen Stern.”

“Heutige Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt vorwärts um die tiefgründigste Fragen, die die Menschheit fragen kann, zu beantworten: Sind wir allein im Universum?”, sagt Michael Turner, Direktor der Mathematical and Physical Sciences directorate at the National Science Foundation (NSF).

Gliese 876 ist ein kleiner roter Stern, bekannt als ein M-Zwerg. Das ist der am meisten verbreitetste Sternentyp in der Galaxie. Er befindet sich in dem Sternbild Wassermann und, mit einem Drittel der Masse der Sonne, ist er der kleinste Stern um den Planeten entdeckt wurden. Die zwei bereits bekannten Planeten wurden 1998 und 2001 entdeckt.

Analysen der Bewegungen der zwei bekannten Planeten ergaben vor drei Jahren eine Andeutung, dass vielleicht ein kleinerer, dritter Planet um den Stern kreist. Tatsächlich wäre der Planet niemals entdeckt worden, wenn nicht die Beeinflussung der zwei bekannten Planeten auf einander untersucht worden wäre.

Durch das neu gebildete drei-Planten-Modell ergaben die gemessen Daten mehr Sinn, das schwache Signal des dritten Planeten erzeugte jedoch noch Zweifel. Erst die Verbesserungen am Keck Telescope’s high-resolution spectrometer (HIRES) lieferten die ausschlaggebenden neuen Daten.

“Ein Planet mit der siebeneinhalb-fachen Masse der Erde könnte eine Atmosphäre haben”, meint Laughlin, ein Assistenzprofessor für Astronomie an der UC Santa Cruz. “Er würde weiter als ein steiniger Planet betrachtet werden, vielleicht mit einem Eisenkern und einem Siliziummantel. Er könnte weiter eine dichte, dunstige Wasserschicht haben. Ich glaube was wir hier sehen ist etwas das ein Zwischenglied zwischen einem wahren Erdplaneten wie die Erde und einer heißen Version der Eisgiganten Uranus und Neptun ist.”

Das Team plant die Untersuchung des Sternes Gliese 876 fortzuführen, jedoch sind sie erpichter andere Erdplaneten um den 150 oder mehr M-Zwergen, welche mit Keck untersucht werden, zu finden.

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