Endeavour verlässt Internationale Raumstation

Das Space Shuttle Endeavour verließ um 05:55 Uhr MESZ ein letztes Mal die Internationale Raumstation und setzte Kurs für eine Landung am Mittwoch.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa.

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Die ISS in voller Pracht
(Bild: Nasa)

Die Besatzung wurde um 01:27 Uhr MESZ mit dem Lied „Slowness“ von der Band Calexico geweckt. Das Lied wurde Shuttlekommandant Mark Kelly gewidmet.

Nachdem die Crew die letzten Tage an Bord der Internationalen Raumstation mit Transfer und Wartungsarbeiten verbracht hatte, richtete sich der Fokus nun auf das Ablegemanöver von Endeavour. Insgesamt verbrachten die Astronauten über 11 Tage zusammen, an denen sie eine Vielzahl von Arbeiten erledigten und das amerikanische Segment der Station vervollständigten.

Pünktlich um 05:55 Uhr MESZ war es dann soweit und die Klammern lösten sich im Andockring der Endeavour. Der Orbiter driftete anschließend für eine knappe halbe Stunde von der Station weg, bevor Pilot Gregory Johnson das Shuttle in den sogenannten Fly-Around kommandierte. Während der Umkreisung der Raumstation, die über eine Stunde dauerte, dokumentierte die Besatzung den äußeren Zustand mit Video und Fotoaufnahmen.

Nach Abschluss des Fly-Around zündeten die Steuerdüsen des Space Shuttles, um die Distanz zwischen Orbiter und Station zu vergrößern. Im Gegensatz zu früheren Missionen, wo sich das Shuttle zu diesem Zeitpunkt endgültig von der Raumstation trennte, stand für die Besatzung heute noch ein weiterer Test des neuen Rendezvoussystems STORRM auf dem Plan. Die Erkenntnisse aus STORRM, was für Sensor Test for Orion Relative Navigation Risk Mitigation steht, soll es zukünftigen Raumfahrzeugen einfacher machen an der Internationalen Raumstation anzulegen. Das System wurde bereits ausgiebig während des dritten Flugtages getestet, als sich Endeavour zum ersten Mal der Station näherte.

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Endeavour sagt Lebwohl
(Bild: Nasa)

Beim heutigen Test entfernte sich das Space Shuttle zuerst so weit von der Raumstation, sodass die STORRM-Sensoren den Komplex nicht mehr erfassen konnten. Anschließend vollführte die Besatzung eine Reihe von Kurskorrekturen, um den Orbiter wieder zurückzubringen und ein weiteres Mal ein Rendezvous mit der Raumstation zu fliegen. Während des gesamten Manövers sammelte die Crew Daten von den Sensoren und übermittelte diese an die Bodenstation in Houston, wo diese ausgewertet werden. Alleine während des dritten Flugtages wurden schon knapp 232 Gigabyte an Daten von der Andockkamera des Systems gesammelt und noch einmal 108 Gigabyte vom Vision Navigation Sensor. Am heutigen Tag dürfte die Datenmenge ein ähnliches Volumen erreicht haben.

Um 10:38 Uhr MESZ zündeten die Steuerdüsen, um die beiden Raumfahrzeuge endgültig voneinander zu trennen. Im Laufe des restlichen Tages vollführten die Astronauten noch einige Tests mit den Steuerdüsen des Orbiters, damit verschiedenste Sensoren am Boden die Interaktionen zwischen den Abgasfahnen des Orbiters und der Atmosphäre untersuchen können. Anschließend begann die Besatzung des Space Shuttle mit ersten Vorbereitungen auf die bevorstehende Landung am Mittwoch.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 334 Kilometern. Die Astronauten sollen um 01:56 Uhr MESZ geweckt werden und ihren vorausichtlich vorletzten Tag der Mission beginnen. Auf dem Zeitplan stehen die routinemäßigen Tests der Systeme des Orbiters und die Vorbereitungen des Mtteldecks auf die Landung.

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