ESA sucht Mars-Astronauten

Die europäische Raumfahrtagentur ESA sucht in Zusammenarbeit mit einem russischen Institut insgesamt 12 Freiwillige, um eine Reise zum Mars zu simulieren.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: ESA.

Neben den technischen Herausforderungen, die eine monatelange Reise zu unserem äußeren Nachbarplaneten und wieder zurück mit sich bringt, stellt der monatelange Aufenthalt in einer eng begrenzten künstlichen Umwelt auch ein Risiko für die physische und psychische Gesundheit der zukünftigen Mars-Raumfahrer dar. Um Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln zu können plant die ESA eine simulierte 520-tägige Mars-Mission, deren Ablauf und Herausforderungen für die Teilnehmer denen einer realen Reise zum Mars vergleichbar sein sollen.
In Zusammenarbeit mit dem “Russischen Institut für Biomedizinische Probleme” (IBMP) sollen 2008 und 2009 insgesamt drei Studien mit je vier Teilnehmern durchgeführt werden: zwei 105-tägige Vorläuferstudien und anschließend eine 520-tägige Studie, die dann letztlich eine reale Mars-Reise simulieren wird. Dazu gehören für die Studienteilnehmer beengte Lebensverhältnisse, wie sie später an Bord eines realen Mars-Raumschiffs zu erwarten sein werden, die ausschließliche Ernährung durch “Astronautennahrung”, wie sie derzeit auf der ISS Verwendung findet, sowie die Simulation einer “Forschungsphase” auf dem Mars. Auch die Kommunikation mit der Erde soll sich für die virtuellen Mars-Astronauten ähnlich umständlich wie in der Realität gestalten: Bis zu 40-minütige Signallaufzeiten werden eine Zwei-Wege-Kommunikation erheblich beeinträchtigen.

Die Auswahl der Studienteilnehmer wird sich an den Kriterien des realen Auswahlprozesses der ESA für ihre Astronauten anlehnen, allerdings wird dabei ein stärkeres Augenmerk auf psychologische Faktoren und die Stressfestigkeit der Kandidaten gelegt werden. Die Studien werden in einer Einrichtung nahe Moskau durchgeführt.

Interessenten können sich unter der Internet-Adresse http://www.spaceflight.esa.int/callforcandidates für die Teilnahme an diesem Forschungsprojekt bewerben. [Edit 2021: Link nicht mehr aktiv …]

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