Während einer Routineaufnahme der vulkanischen Aktivitäten auf dem Jupitermond Io wurde mit Hilfe der adaptiven Optik des Teleskops Keck II auf Hawaii eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: Keck Observatorium.
Das Teleskop zeichnete die stärkste Eruption auf Ios Oberfläche auf, die jemals entdeckt wurde. Die Eruption fand bereits im Februar 2001 statt, allerdings konnte die Auswertung der Beobachtungsdaten erst kürzlich von der Universität von Kalifornien in Berkeley beendet werden. Die Astronomen-Gruppe wird von den Astronomie-Professoren Franck Marchis und Imke de Pater geleitet. Die Ergebnisse wurden in der November-Ausgabe des planetarischen Magazins Ikarus veröffentlicht.
„Es ist schon jetzt ersichtlich, dass diese Eruption die energiereichste jemals gesehene ist – auf Io aber auch auf der Erde,“ sagt Marchis. „Mit dem Ende der Mission der Jupiter-Sonde Galileo sind erdgebundene Teleskope mittlerweile in der Lage, mithilfe von adaptiver Optik mit ähnlicher Qualität die vulkanischen Aktivitäten auf Io zu beobachten. Es ist klar, das die zukünftige Überwachung der Aktivitäten auf Io komplett von der Erde aus durchgeführt werden kann.“
Die Technik der adaptiven Optik verhindert, dass das Flimmern der Sterne am Himmel die astronomischen Aufnahmen stören kann. Dabei werden flexible Spiegelelemente in hoher Geschwindigkeit ständig so ausgerichtet, dass sie die Störungen der Atmosphäre ausgleichen.
Io, einer der großen Jupitermonde besitzt starke vulkanische Aktivitäten mit sehr heißen Eruptionen, die vergleichbar mit denen auf der Erde sind und eine ähnliche Zusammensetzung besitzen. Die Eruption von 2001 lag in der Nähe eines Ereignisses, das 1979 von der Sonde Voyager 2 beobachtet wurde, die in diesem Jahr am Jupiter vorbeiflog.