Konkurrenz für Virgin Galactic?

Keine zwei Wochen ist es her, dass der britische Milliardär Richard Branson seine ehrgeizigen Pläne verkündete, ab 2007 Touristen in den Weltraum fliegen zu wollen. Nun ist der erste Mitbewerber auf den Plan getreten.

Ein Beitrag von Gero Schmidt. Quelle: rocketplane.com.

Die in Oklahoma ansässige Raumfahrt-Firma Rocketplane hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, nach der das Unternehmen plant, zeitgleich mit Bransons Neugründung Virgin Galactic, also ebenfalls im Jahr 2007, kommerzielle, suborbitale Flüge in den Weltraum anzubieten. Dabei wird die Firma mit Incredible Adventures zusammenarbeiten, einem Unternehmen, das sich auf Abenteururlaube aller Art spezialisiert hat, vor allem aber auf alles, was irgendwie mit Raumfahrt zu tun hat. So kann man bei Incredible Adventures zum Beispiel Flüge in russischen MiGs buchen, oder das Kosmonauten-Trainingszentrum in Russland besuchen.

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Rocketplane XP hebt von einem Flughafen in Oklahoma ab (Quelle: Rocketplane)

Rocketplane entwickelt derzeit ein kleines suborbitales Raumflugzeug namens Rocketplane XP. Es wird, von Strahltriebwerken angetrieben, von einer gewöhnlichen Startbahn abheben und erst in großer Höhe sein Raketentriebwerk zünden, um in den Weltraum zu gelangen. Der Raumgleiter wird etwa 100 Kilometer hoch aufsteigen, bevor er zur Erde zurückfällt. Die Insassen werden dabei drei bis vier Minuten Schwerelosigkeit genießen können.

Den Preis für eine solche Exkursion ins All schätzt man bei Rocketplane auf knapp 100.000 Dollar. Richard Branson von Virgin Galactic veranschlagt das Doppelte, hat allerdings auch klar gemacht, dass er langfristig deutlich niedrigere Preise erwartet. Im Unterschied zu Rocketplane kann Virgin Galactic mit SpaceShipOne bereits auf einen funktionierenden Prototypen für die geplanten Virgin SpaceShips verweisen, der bereits drei Raumflüge hinter sich hat. Das Rocketplane XP existiert bislang nur auf dem Papier, allerdings scheint die Finanzierung dank der Unterstützung durch den Bundesstaat Oklahoma gesichert.

Man darf gespannt sein, welches Unternehmen als erstes am Markt ist und wer langfristig das bessere, sprich das preiswertere und damit wirtschaftlichere Konzept hat.

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