Ein „virtueller“ Wettersatellit im ESOC

Missions-Spezialisten der ESA trainieren zusammen mit Kollegen von EUMETSAT und ALCATEL den Ernstfall

Ein Beitrag von meiklampmann, bearbeitet von Star-Light. Quelle: ESA.

Im Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum ESOC in Darmstadt trainieren Spezialisten der ESA zusammen mit Kollegen von EUMETSAT und ALCATEL den Start und die Inbetriebnahme des Hightech-Wettersatelliten MSG-1 in aufwendigen Simulationen unter Einschluß aller nur denkbarer Not- und Ausfälle. Hinter MSG-1 verbirgt sich das erste Exemplar einer neuen Generation europäischer Wettersatelliten, der Meteosat Second Generation. Die hochentwickelte Wetter-Spürnase soll im August mit einer Ariane-5-Rakete von Französisch-Guyana in die geostationäre Umlaufbahn um die Erde gebracht werden.

Das Herz des neuen Wettersatelliten MSG 1.
(Foto: ESA 2002)

Bereits seit 1989 betreibt Europa unter dem Namen „Meteosat“ ein operationelles System geostationärer Wettersatelliten, das von der ESA entwickelt und in den neunziger Jahren an die für den Betrieb zuständige Organisation EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites) übergeben wurde. Die Satelliten liefern alle 30 Minuten je ein Bild in drei verschiedenen Spektralkanälen. So entstehen Aufnahmen und Datensätze im sichtbaren, infraroten sowie im Wasserdampfbereich, aus denen die Meteorologen wichtige Primärinformationen für ihre Wettervorhersagen ableiten. Da die geostationären Raumflugkörper scheinbar über einem Punkt des Erdäquators „stillstehen“, werden immer vom selben Teil der Erdoberfläche die Aufnahmen gewonnen. So lassen sich auch über lange Zeit wertvolle statistische Informationen zur Wetterentwicklung in bestimmten Gebieten erfassen.

Den Meteorologen genügt das nicht mehr. Ihr Hunger nach immer mehr Informationen in immer kürzeren Zeiträumen ist kaum zu stillen. Deshalb bereiten ESA und EUMETSAT eine neue Generation Wetterspäher vor, die METEOSAT Second Generation (MSG). Im August soll der erste von drei geplanten MSG-Satelliten in die geostationäre Umlaufbahn befördert werden. Wenn MSG-1 seinen Dienst aufnimmt, wird er weltweit der modernste Wettersatellit mit der ausgefeiltesten Technik sein.

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