MESSENGER wendet sich

Die Merkur-Sonde MESSENGER hat in dieser Woche ein wichtiges Manöver vollzogen, um die während des Flugs zum Merkur ständig intensiver werdende Sonneneinstrahlung verkraften zu können.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: JHU/APL.

Die am 3. August letzten Jahres gestartete amerikanische Raumsonde kommt auf ihrem verschlungenen Weg zum innersten Planeten unseres Sonnensystems – die Reise wird sechseinhalb Jahre dauern und MESSENGER einmal an der Erde, zweimal an der Venus und dreimal an Merkur vorbeiführen, bevor im März 2011 endlich das Einschwenken in einen Merkurorbit erfolgt – der Sonne ständig näher. Aus diesem Grund ist das Raumfahrzeug mit einem Hitzeschild ausgestattet, der jedoch seit dem Start noch nicht zur Sonne hin ausgerichtet war.

Vor einigen Tagen – am 8. März um 17:47 Uhr (MEZ) – drehte sich MESSENGER mit Hilfe seiner Drehmomenträder um 180 Grad, so dass der Hitzeschild nun die Raumsonde vor der Sonneneinstrahlung schützt. Rund eine Stunde später wurde dann auch der beim Start zusammengefaltete Magnetometer-Boom ausgeklappt. Am Ende dieser zweiteiligen Stange ist das Magnetometer befestigt, mit dessen Hilfe die Wissenschaftler Informationen über das Magnetfeld von Merkur sammeln werden. Das Magnetometer ist nicht direkt an der Raumsonde befestigt, um Störungen dieses empfindlichen Instruments durch MESSENGER auszuschließen.

Beide Manöver verliefen erfolgreich. Die Raumsonde war zum Zeitpunkt dieser Aktion rund 47 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Bis zum Ende der Mission wird der Hitzeschutzschild nun permanent zur Sonne hin ausgerichtet bleiben, auch wenn es MESSENGER erst im nächsten Jahr endgültig in Richtung des inneren Sonnensystems führt. Bis dahin wird sich die Raumsonde der Sonne nur unwesentlich nähern und vorwiegend in Nähe des Erdorbits fliegen.

Das nächste bedeutende Ereignis auf dem langen Weg der Raumsonde zum Merkur wird im kommenden August der Vorbeiflug an der Erde sein: Am 2. August wird MESSENGER in nur 2.153 Kilometer Entfernung unseren Planeten passieren und die Gravitation der Erde dazu nutzen, um Geschwindigkeit zu gewinnen.

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