Vom Startplatz 43/4 des Kosmodroms Plessezk aus brachte eine Sojus-2.1b-Trägerrakete am 14. Juni 2014 einen neuen Satelliten für das russische Globale Navigations-Satelliten-System (Globalnaja Nawigationnaja Sputnikowaja Sistema) in den Weltraum. Der Start wurde von den russischen Raketentruppen durchgeführt, es war der vierte Satellitenstart in Pleszzek im Jahr 2014.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ITAR-TASS, Reschetnjow, RIA Novosti, RT.
Die in allen Stufen mit Flüssigkeitstriebwerken ausgestattete Sojus-Rakete hob nach Angaben aus Russland um 19:16 Uhr und 48 Sekunden MESZ ab. Nach dem planmäßigen Verlassen der Startrampe um 21:16 Uhr Ortszeit (Moskauer Zeit) brachten die Kerosin mit flüssigem Sauerstoff verbrennenden, von ZSKB-Progress gebauten Raketenstufen der Sojus die aus Fregat-Oberstufe von NPO Lawotschkin und dem Navigationssatelliten bestehende Orbitaleinheit auf eine Übergangsbahn.
Eine kurze Brennphase des Haupttriebwerks S5.92 der Oberstufe brachte die Orbitaleinheit dann von einer Übergangsbahn in einen Parkorbit. Anschließend war eine Transferbahn zu erreichen, deren von der Erde entferntester Bahnpunkt schon im Bereich des geplanten Zielorbits liegt. Danach brachte ein dritter Triebwerkseinsatz der Oberstufe die Orbitaleinheit auf die Zielbahn.
Der Navigationssatellit wurde schließlich um 22:48 Uhr MESZ von der Oberstufe abgetrennt. Er gelangte auf einen 19.133 x 19.163-Kilometer-Orbit mit einer Neigung gegen den Erdäquator von etwa 64,77 Grad. Nach Angaben von Aleksey Zolotukhin von den russischen Raketentruppen wurde die vorgesehene Umlaufbahn erreicht.
Das Bahnverfolgungs- und Satellitenkontrollzentrum German Titow alias Golizyno 2 in Krasnoznamensk westlich von Moskau übernahm um 22:53 Uhr MESZ die Kontrolle des Satelliten. Telemetriedaten vom Satelliten sprechen dafür, dass der neue Erdtrabant wie für den Moment vorgesehen funktioniert.
Der nach dem Start als Kosmos 2500 bezeichnete Satellit vom Typ GloNaSS-M besitzt zusätzlich zu seiner für die Modelle der Reihe M typischen Ausstattung für die Bandbereiche L1 und L2 eine Demonstrationsnutzlast für die Ausstrahlung von Signalen im L3-Bandbereich mit einer Mittenfrequenz von 1.202,025 MHz.
Kosmos 2500 ist ein Erzeugnis von Reschetnjow Informational Satellite Systems in Schelesnogorsk bei Krasnojarsk in Sibirien. Der Satellit mit einer Startmasse im Bereich von 1.415 Kilogramm basiert auf dem druckbeaufschlagten Satellitenbus vom Typ Uragan-M. Seine Auslegungsbetriebsdauer beträgt sieben Jahre.
In der GloNaSS-Konstellation belegt der Satellit in der Ebene 3 den Slot 21, wo er ein alterndes, vor sechs Jahren gestartetes Raumfahrzeug zu ersetzen hat.
GloNaSS-M 55 alias Kosmos 2500 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 40.001 und als COSPAR-Objekt 2014-032A.
Liste und Status der Satelliten der GloNaSS-Konstellation:
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