Am 26.Oktober startet die NASA ein Teleskop, welches die Gamma-Strahlen untersuchen soll. Es soll helfen, endlich genaue Daten über diese Explosionen sammeln zu können.
Ein Beitrag von Roman Polak. Quelle: SpaceFlight Now.
Ende nächsten Monat schickt die NASA ein neues Teleskop in die Umlaufbahn. Auf eine Höhe von ca. 600 km wird das neue Teleskop, das den Namen Swift trägt, die Erde umkreisen und ständig auf der Suche nach Gamma-Strahlen sein.
Wenn Swift einen Gamma-Strahl findet, misst es dessen Helligkeit und Entfernung. Noch dazu wird es dann einen Blick zu der Ausbruchsstelle der Gamma-Strahlen und in die nähere Umgebung werfen, um festzustellen wie dieser Ausbruch zu Stande kam. „Gamma-Strahlen Ausbrüche gelten als das größte Geheimnis in der Astronomie, seit ihrer Entdeckung vor 35 Jahren“, meint Dr. Neil Gehrels, Leitender Wissenschaftler des Swift-Projekts vom NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland.
Das Schwierige beim Auffinden von Gamma-Strahlen Ausbrüchen ist, dass sie nur wenige Millisekunden bis maximal ein paar Minuten sichtbar sind und danach nie wieder am selben Fleck auftauchen. Die Energie, die Gamma-Strahlen Ausbrüche ausstoßen, ist 100 Milliarden mal größer als die Energie, die unsere Sonne im ganzen Jahr erzeugt. Nach diesem Ausbruch kann es passieren, dass er noch Tage oder Wochen nachglüht, das ist allerding nur bei einem kleinen Teil der Ausbrüche der Fall.
Astrophysiker haben derzeit zwei Theorien, wie es zu solchen Gamma-Strahlen-Ausbrüchen kommen kann, beiden Theorien stehen mit Schwarzen Löchern in Verbindung. Die erste Theorie wäre, dass durch das Sterben eines massereichen Sterns – auch Supernova genannt – ein Schwarzes Loch entsteht, durch dieses kommen dann die Ausbrüche zustande. Die zweite Theorie wäre, dass zwei Neutronensterne jeweils im Orbit des anderen sind und schließlich einmal kollidieren. Dadurch würde dann wieder ein Schwarzes Loch entstehen und dieses sollte dann zu dem Ausbruch führen. Die Wissenschaftler hoffen, dass das 250 Millionen Dollar teure Projekt endlich eine richtige Lösung liefert, und dass man herausfinden kann, warum ein Ausbruch kürzer oder länger dauert als ein anderer.
„Swift ist genau das richtige Instrument, welches wir brauchen, um dieses Geheimnis zu lüften. Eines der Instrumente wird den Ausbruch entdecken, währenddessen werden zwei Teleskope hochauflösende Bilder des Ausbruchs machen und herumschwenken, um genau Aufnahmen liefern zu können. Ebenfalls zur gleichen Zeit, wird Swift den Wissenschaftlern und Observatorien eine „E-Mail“ schicken, damit diese den Ausbruch in Echtzeit bewundern können“, sagt Gehrels.
Das Swift-Teleskop hat seinen Namen von Vögeln, weil er sehr flink sein muss um so einen Ausbruch zu finden und aufzeichnen zu können. Es wird geschätzt, dass Swift in seiner zwei Jahre andauernden Mission ca. 200 Ausbrüche aufzeichnen wird. Das Projekt wird nicht nur von den USA allein, sondern auch von Großbritannien und Italien unterstützt. Ursprünglich sollte Swift am 7.Oktober starten, die Schäden, die Hurrikan „Frances“ hinterlassen hat, haben die Wissenschaftler aber gezwungen den Starttermin zu verschieben.