Senkrechtstart von Space-Anbieter beyond gravity

Aus RUAG International soll beyond gravity werden – ein agiler Spitzentechnologie-Anbieter für Space. Das Unternehmen steigt aus dem verbleibenden, rüstungsnahen Geschäft komplett aus und wird den Geschäftsbereich Aerostructures individuell weiterentwickeln. Eine Medienmitteilung der RUAG Corporate Services AG.

Quelle: RUAG Corporate Services AG.

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Vom Staatsbetrieb zum Startup – nichts Geringeres als diesen Wandel hat sich CEO André Wall für die zukünftige RUAG International mit Fokus auf Space vorgenommen. Die Vision ist klar: RUAG International soll sich zu einem Unternehmen weiterentwickeln, das Fortschritt für die Menschheit schafft und die Erkundung der Welt und darüber hinaus ermöglicht.

Startup mit 100%-Missions-Erfolg
André Wall erklärt die Mission wie folgt: «Wir wollen integrierte Satelliten- und Trägersystemfähig-keiten mit starken Partnern in Europa entwickeln. Dabei garantieren wir unseren Kunden einen 100%-igen Missionserfolg. Wir werden das erste Startup sein, dass Agilität, Speed und Innovation kombiniert mit jahrzehntelanger Erfahrung und bewährter Qualität.» Den Beweis, dass RUAG an vorderster Front Innovation liefert, um Grenzen zu überwinden, hat das Unternehmen mehrfach bewiesen. Bereits beim Jungfernflug 1979 der Ariane-1 lieferte RUAG die Nutzlastverkleidung. Seit mehr als 40 Jahren sind europäische Missionen wie Galileo, SolarOrbiter, MetOp oder Copernicus mit RUAG Computern, Isolationen und Mechanismen ausgestattet. Bei grossen US-amerikani-schen Raumfahrtprogrammen wie dem James Webb Weltraumteleskop, IceSat oder zuletzt bei der NASA-Marsmission Perseverance war ebenfalls Technologie von RUAG im Einsatz.

Neues Selbstverständnis mit «beyond gravity»
André Wall, CEO von RUAG International, sagt: «Vor uns liegt ein optimales Startfenster: der Space-Markt boomt. Analysten prognostizieren einen 1-Billion-Dollar-Markt bis in 2040 mit jähr-lichen Wachstumsraten von über 16 Prozent..1Geopolitisch war der Zugang zum Weltraum noch nie so relevant wie heute.»

RUAG International will sich im Space-Business mittelfristig mit einer neuen Marke unter dem Namen «beyond gravity» positionieren, um dem neuen Selbstverständnis Ausdruck zu verleihen. beyond gravity hat den Anspruch, sich vom Komponentenhersteller zum Anbieter von Subsystemen zu wandeln. Das Unternehmen will in innovative Lösungen investieren und die heutige Produktion von Prototypen mit digitaler Techno-logie, Künstlicher Intelligenz und Robotik auf Mini-Serien umstellen. Der Fokus liegt auf dem Ausbau der Marktführerschaft in Europa und dem Ausbau des globalen Marktzugangs besonders in den USA, aber auch in Asien – sei es für institutionelle als auch kommerzielle Programme im New Space-Umfeld.

Konsequent auf Space fokussieren
Der Fokus auf Space fordert in der Konsequenz einen vollständigen Ausstieg aus dem rüstungs-nahen Geschäft sowie eine individuelle Weiterentwicklung des Flugzeugstrukturbaus. Für die derzeitigen Geschäftsbereiche bedeutet dies:

  • MRO International wird verkauft, sowohl die Geschäftstätigkeiten in Australien und Malaysia als auch der Bereich Simulation & Training. Die Wartungs-, Reparatur- & Betriebstätigkeiten für Geschäftsflugzeuge und militärische Helikopter sowie die Produktion der Dornier 228 am Standort Oberpfaffenhofen sind bereits Ende Februar 2021 an den neuen Eigentümer General Atomics Europe übertragen worden.
  • RUAG Ammotec: RUAG International ist zuversichtlich, dass bis Ende 2021 der Verkauf abgeschlossen und ein neuer Eigentümer gefunden ist, der das vorhandene Potenzial des überaus erfolgreichen Munition-Anbieters wertschätzt und dem Unternehmen zusätzliche Marktchancen eröffnen kann für mehr Wachstum.
  • RUAG Aerostructures muss sich angesichts der massiven Covid-19-Auswirkungen auf eine komplett veränderte Marktsituation ausrichten. Es dürfte mindestens bis 2025 dauern, bis die Flugzeughersteller wieder die Vor-Pandemie-Volumina erreichen. André Wall kommentiert: „Trotz der besonderen Herausforderungen in der Luftfahrtindustrie bin ich optimistisch, dass es uns mittels Restrukturierung gelingen wird, Aerostructures solide für die Zukunft aufzustellen. Über Jahre hinweg wurden hier Fähigkeiten exklusiv für Premium-Kunden aufgebaut, sie gilt es zu schützen und unseren Kunden weiterhin Mehrwert zu liefern. Wir werden viel Energie in dieses Business Segment stecken. Ich schliesse eine Devestition an einen strategischen Partner dabei nicht aus – vorausgesetzt, das Potential wird entsprechend wertgeschätzt.“ Die notwendigen Anpassungen plant das Unternehmen auch in enger Abstimmung mit den Hauptkunden umzusetzen.

André Wall fasst die anstehende Transformation zusammen: «Der Wandel passiert nicht über Nacht. Inspiriert von der vor uns liegenden Zukunft, haben wir aber bereits jetzt zahlreiche Massnahmen eingeleitet, um unsere Gegenwart zu gestalten. Unser Versprechen an unsere Kunden ist klar: als Spitzentechnologie-Unternehmen mit höchster Zuverlässigkeit und der Mentalität eines Startups leisten wir einen wesentlichen Beitrag zu ihrem nachhaltigen Erfolg und wollen zu einem Inkubator für Innovationen avancieren.“

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