PHOENIX – Neue Prozedur für Bodenproben

Nachdem es bei der Entnahme der ersten Bodenprobe für das TEGA-Instrument zu unerwarteten Problem kam, haben die Techniker jetzt eine neue Prozedur zur Befüllung des Instruments getestet.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA/JPL.

NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/Texas A&M
Bildfolge der „Streutechnik“ beim ersten Versuch am 9. Juni 2008
(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/Texas A&M)

Durch die überraschend hohe Grobkörnigkeit und Verklumpung des Materials an der Landestelle, konnte bei der Befüllung des ersten Schachts kein Material durch ein Sieb in die erste Messkammer von TEGA (Thermal and Evolved-Gas Analyzer) gelangen. Das Sieb lässt nur Körner von maximal einem Millimeter Durchmesser durch. Auch nach einem 20-minütigen Rütteln konnte nur der Einfall weniger Partikel an einer Infrarotlichtschranke nachgewiesen werden. Um bei den weiteren Bodenproben mehr feines Material den einzelnen Instrumenten liefern zu können, sieht die Bedienprozedur folgende Änderungen vor:

  • Die Schaufel des Roboterarms wird in einem flachen, schrägen Winkel über die Öffnungen der Instrumente gehalten anstatt den gesamten Inhalt durch Kippen der Schaufel auf einen Schlag zu entladen.
  • Durch Betrieb einer mechanischen Raspel unter dem Schaufelboden werden Vibrationen erzeugt, durch welche das feine Material langsam ausgestreut wird.

Erste Tests waren erfolgreich. Dieser Ablauf soll genutzt werden, um die Instrumente TEGA und MECA (Microscopy, Electrochemistry and Conductivity Analyzer) mit feinkörnigen Bodenproben zu befüllen. Außerdem soll schon während der Aufnahme zukünftiger Proben die Schaufel genutzt werden, um die größten Brocken zu zerkleinern.
Weitere Aktivitäten des Landers waren Untersuchungen der Marsatmosphäre, während gleichzeitig der Orbiter MRO (Mars Reconnaissance Orbiter) die gleiche Luftsäule aus dem Orbit untersuchte. Unter anderem dient dies der Kallibrierung der globalen Beobachtungsdaten des Orbiters mit lokalen Bodenmessungen.

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