Phoenix – TEGA-Probe zwei, mit Eis bitte!

In den letzten Wochen wurden verschiedene Probleme diskutiert und Tests vorgenommen, um endlich eine Probe mit Eis analysieren zu können.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

Es war ein langwieriger Prozess. Nachdem man feststellen musste, dass der Öffnungsmechanismus am Analysekomplex TEGA nicht korrekt funktioniert, wurde eine besonders gute Vorbereitung für den vielleicht letzten Versuch notwendig.

Das Eis, das bereits wenige Millimeter unter der Marsoberfläche gefunden wurde, sublimiert relativ schnell in der Wärme des Marstages, wenn es freigelegt wird. Sublimieren bedeutet, dass der Feststoff Eis direkt in das Gas Wasserdampf übergeht. Dabei entweicht das kostbare Nass allerdings der Probe, was man unbedingt vermeiden möchte.

An den zurückliegenden Tagen hat man sich daher ein geeignetes Verfahren überlegt. Zunächst wird der Boden von allen älteren Resten gesäubert. Danach wird eine kleine, motorgetriebene Raspel eingesetzt, um eine Probe ofengerecht zu zerkleinern. Diese soll dann so rasch wie möglich aufgenommen und in den weit geöffneten TEGA-Ofen mit der Nummer Null transportiert werden. Nach dem Schließen der “Türen” soll die Analyse sofort beginnen. Im Ofen wird die Probe über 3 Tage oder mehr langsam erwärmt und die aufsteigenden Gase massenspektrometrisch analysiert. Damit kann man bei bestimmten Temperaturen verschiedene Stoffe nachweisen.

Die Raspel an der Schaufel des Roboterarmes soll für feinkörniges Material sorgen.
(Bild: NASA/JPL Caltech/University Arizona)

Um das Ziel so sicher wie möglich zu erreichen, soll die Probenentnahme am Morgen eines Marstages vorgenommen werden, wenn die Sonne die aufzunehmende Probe noch nicht zu sehr erwärmen kann. Zusätzlich hat das Phoenix-Team eine Verlängerung der auf 90 Marstage geplanten Mission um 30 Tage beantragt.

Raumcon: Raspeleinsatz bei Phoenix

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