Proton startet mit ARABSAT-Satelliten an Bord durch

Am Mittwoch startete eine Proton-Rakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur. Sie brachte den Kommunikationssatelliten BADR-4 in seine Umlaufbahn.

Ein Beitrag von Maria Steinrück. Quelle: Spaceflight Now. Vertont von Dominik Heidler.

Vergangenen Mittwoch, also am 8. November 2006, wartete der ARABSAT-Satellit BADR-4 auf seiner Proton-Trägerrakete auf seinen Start. Bei BADR-4 handelt es sich um einen Kommunikationssatelliten, der unter anderem Fernsehsender und Telefongespräche im Mittleren Osten und in Nordafrika übertragen soll. Er ist der zweite Satellit seiner Art, der erste ging jedoch bei einem Fehlstart verloren.

Um 20:01 Uhr GMT (Greenwich Mean Time) war es dann so weit: Die Triebwerke der Proton zündeten und die Rakete hob mit dem Satelliten an Bord vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur ab. Die erste Stufe der Rakete brannte zwei Minuten lang, bevor sie abgeworfen wurde. Weitere dreieinhalb Minuten war die zweite Stufe in Betrieb, dann kam die dritte Stufe zum Einsatz. Während ihrer vierminütigen Brenndauer wurde auch die Nutzlastverkleidung abgeworfen. Diese war nun nicht mehr notwendig, weil die Rakete bereits die dichtesten Schichten der Erdatmosphäre hinter sich gelassen hatte.

BADR 4 im All – künstlerische Darstellung. (Bild: Astrium)

Mit dem Abschalten der dritten Stufe war der Satellit jedoch noch lange nicht in seinem Orbit. Dazu wurde die Breeze M-Oberstufe benötigt. Sie zündete zunächst, um den Satelliten in eine vorübergehende Umlaufbahn zu bringen, die eine Viertelstunde nach dem Abheben von Baikonur erreicht wurde. Die zweite Zündung begann, als der Satellit schon 1 Stunde und 5 Minuten lang unterwegs war. Sie dauerte eine halbe Stunde. Am Ende der Zündung wurde der Hilfstank abgeworfen. Das Triebwerk zündete danach noch kurz und brachte so die Nutzlast auf eine stark elliptische Umlaufbahn.

Weitere 2 Stunden vergingen, dann zündete die Oberstufe noch ein viertes und letztes Mal. So erreichte der Satellit endlich einen geostationären Transfer-Orbit (GTO). Von dieser Umlaufbahn musste er nur noch kleine Manöver mit seinem eigenen Antrieb durchführen, um in seine endgültige Umlaufbahn zu gelangen.

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