Zwar scheitert diese Mission daran, den Maßstab unserer Plattform bezüglich Raumfahrt zu erfüllen. Aber nur knapp. Denn was der Österreicher Felix Baumgartner am 8. Oktober 2012 vor hat, kann man sowohl als kühn als auch als waghalsig bezeichnen und erinnert an die riskanten Anfänge der Raumfahrt.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: redbullstratos.com. Vertont von Peter Rittinger.
Mit der Ankündigung, die Schallmauer durchbrechen zu wollen, lockt man heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, außer vielleicht, man versucht es wie Felix Baumgartner. Nämlich mit dem bloßen Körper als „Struktur“, geschützt lediglich durch einen Raumanzug vor dem freien Fall aus 36 km Höhe. Die Mission wird seit Jahren akribisch vorbereitet. Nichts wird dem Zufall überlassen. Denn der Sprung ist gefährlich, lebensgefährlich. Niemand weiß genau, was passiert, wenn der Mensch die Schallmauer durchbricht. Unkontrollierbare Schockwellen entstehen und destabilisieren möglicherweise die Flugbahn. Um das zu vermeiden wurden zahlreiche Übungssprünge aus geringeren Höhen absolviert und auch im Windkanal mussten Anzug und Körperhaltung beweisen, ob Sie das Zeug zum Überschallflug haben.
Bislang hält Joseph Kittinger den absoluten Rekord im Fallschirmsprung. Im Rahmen des Projektes Excelsior sprang er vor 53 Jahren aus mehr als 31 Kilometern und raste mehr als vier Minuten ungebremst auf die Erde zu. Er erreichte dabei schließlich eine Geschwindigkeit von 998 km/h in 1.829 Metern Höhe. Das sind ca. 90% der Schallgeschwindigkeit. Nicht nur Felix Baumgartner arbeitete daran, diesen Rekord zu knacken. Mit Michel Fournier gab es lange ein spannendes Duell, wer es zuerst schafft. Das Rennen war entschieden, als auch der dritte Versuch Fourniers fehlschlug und der Ballon aufgrund einer Fehlfunktion ohne die Kapsel aufstieg und verloren ging. Wegen Finanzierungsproblemen ist ein weiterer Versuch Fourniers auszuschließen.
„Ich fühle mich wie ein Tiger im Käfig, der es kaum erwarten kann, herauszukommen“, sagt Felix Baumgartner, 43, der durch waghalsige Basejumps von populären Gebäuden bekannt wurde. Mit Red Bull fand er schließlich einen finanzstarken Investor, der seine Vision hat Wirklichkeit werden lassen. Der Sprung am 8. Oktober wird selbstverständlich nur stattfinden können, wenn das Wetter mitspielt. Denn der 85.000 Kubikmeter fassende Helium-Ballon mit einer Außenhaut zehn mal dünner als ein handelsüblicher Gefrierbeutel ist extrem empfindlich. Ob es klappt, berichtet live der Red Bull eigene Sender Servus-TV aus Österreich. Wir drücken die Daumen!
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