RFA-Triebwerk erreicht nächsten Meilenstein

Launchdienstleister RFA testet sein Triebwerk mit gestufter Verbrennung erstmals für acht Sekunden und bestätigt damit seine Technologieführerschaft im Bereich der New-Space-Trägerraketen. Eine Pressemitteilung der Rocket Factory Augsburg AG.

Quelle: Rocket Factory Augsburg AG.

(Bild: RFA)

Augsburg, Deutschland – 23. Juli 2021 – Der Launchdienstleister Rocket Factory Augsburg AG hat mit Erfolg sein gesamtes Triebwerk mit gestufter Verbrennung über acht Sekunden getestet. Der Test, der in Kiruna (Schweden) durchgeführt wurde, stellt einen weiteren wichtigen Meilenstein im Entwicklungsprozess dar: Die erreichte Brenndauer von acht Sekunden gilt in der Branche als Beweis für die vollumfängliche Funktionstüchtigkeit eines Triebwerks, da innerhalb dieser Zeitdauer nicht nur eine stabile Verbrennung erfolgt, sondern auch ein thermischer Gleichgewichtszustand über alle Triebwerksbauteile hinweg erreicht wird.

„Das Triebwerk lief über acht Sekunden und hat dabei alle von uns gewünschten Parameter erfüllt. Alle Systeme haben perfekt funktioniert. Wir setzen damit unsere erfolgreiche Testserie fort und fühlen uns in der Entscheidung bestätigt, Triebwerke mit gestufter Verbrennung auch in Europa zu entwickeln“, sagte Dr. Stefan Brieschenk, Chief Operating Officer des Unternehmens.

„Unser fortschrittliches Triebwerk ist – neben unserem günstigen industriellen Produktionskonzept und der orbitalen Stufe – einer unserer drei entscheidenden Vorteile. Wir können so nicht nur die Kosten für unsere Kunden senken, sondern auch bis zu 30 Prozent mehr Nutzlast in den gewünschten Orbit transportieren“, ergänzt Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer von RFA.

Schon im Juni konnte RFA mit einem erfolgreichen Zwei-Sekunden-Test als erstes westeuropäisches Unternehmen das Triebwerk mit gestufter Verbrennung in Betrieb nehmen. Gleichzeitig ist RFA das erst neunte Unternehmen weltweit, das erfolgreich ein Raketentriebwerk mit gestufter Verbrennung in vollem Umfang getestet hat. Die gestufte Verbrennung ist das technologische Rückgrat einiger der erfolgreichsten Raumfahrtunternehmen der Welt und war bisher auf die Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, Japan und die Ukraine beschränkt. Die US-Firmen SpaceX und Blue Origin waren die letzten privaten Unternehmen, die diese anspruchsvolle Technologie mit dem „Raptor“-Triebwerk und dem „BE-4“-Triebwerk entwickelt haben.

Die Technologie der gestuften Verbrennung zeichnet sich durch höhere Effizienz und Leistungen im Vergleich zu herkömmlichen Raketentriebwerken aus. Die teilweise unverbrannten Abgase aus der Turbopumpe werden in die Hauptbrennkammer zurückgeführt, wodurch die Freisetzung von unverbranntem Treibstoff vermieden wird. Die Wiederverwertung der Abgase erhöht die Effizienz der Trägerrakete erheblich, während gleichzeitig die Startkosten gesenkt und der CO2-Ausstoß der Raketenstarts minimiert werden. Diese besonderen Eigenschaften ermöglichen es RFA, unübertroffene Preise anzubieten und damit im globalen Wettbewerb um kostengünstige Trägerraketen die Führung zu übernehmen.

Über Rocket Factory
Die Rocket Factory Augsburg wurde 2018 gegründet. Ziel des Start-up Unternehmen ist es, bis Ende 2022 einen Trägerraketen-Prototypen zu entwickeln, mit dem Satelliten wöchentlich zu konkurrenzlos günstigen Preisen in erdnahe Umlaufbahnen transportiert werden können. Die Trägerrakete RFA ONE vereinigt drei wichtige Wettbewerbsvorteile: eine äußerst kostengünstige Architektur und geringste Entwicklungskosten, eine präzise Positionierung im Orbit und eine überlegene Antriebstechnologie mit Triebwerken mit gestufter Verbrennung.

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