Ruhige Sonne, aktive Strahlungsgürtel

Seit mehr als 40 Tagen hat die Sonne keinerlei Sonnenflecken gezeigt. Ihre Aktivität befindet sich noch immer in einem Minimum. Die Sonnenforschungssonde Koronas-Foton stellte hingegen Energiespitzen in den Strahlungsgürteln der Erde fest.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos.

Mit dem Instrument STEP-F an Bord der russischen Raumsonde konnten beispielsweise am 9. August zwischen 11 und 13 Uhr MESZ kurze Spitzen des Elektronenflusses mit Energien um 0,5 MeV (Mega-Elektronenvolt) sowohl in der Äquatorregion als auch in niedrigen Breitengraden gemessen werden. Dabei erhöhte sich die Partikelflussdichte für kurze Zeiträume ganz enorm. Ähnliche Ereignisse konnten auch an anderen Tagen festgestellt werden.
Die Spitzen im Elektronenfluss betreffen sowohl den äußeren als auch den inneren Strahlungsgürtel der Erde. In diesen Strahlungsgürteln werden geladene Partikel von der Sonne durch das Erdmagnetfeld zu den Polen umgeleitet. Hier erzeugen sie dann bei Wechselwirkung mit der Erdatmosphäre farbige Leuchterscheinungen (Polarlichter). In den Strahlungsgürteln hingegen werden verstärkt schnelle Elektronen erzeugt, die in alle Richtungen emittiert werden.

Innerhalb von nur 2 Sekunden füllte eine deratige Elektronenspitze den gesamten von STEP-F erfassten Bereich. Im Verlaufe von nur 8 Minuten traten am 9. August zwei derartige Spitzen auf. Die Messungen der Instrumente an Bord von Koronas-Foton werden fortgesetzt.

Roskosmos
Die Elektronenflussdichte im äußeren Strahlungsgürtel der Erde zeigte am 9. August 2009 innerhalb weniger Minuten zwei enorme Spitzen.
(Bild: Roskosmos)
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