Sojus MS-23 koppelt an ISS an

Ersatzraumschiff wird zum Rettungsboot umfunktioniert. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, TASS, RIA Nowosti 26. Februar 2023.

Sojus MS-23 kurz vor dem Anlegen an der ISS. (Bild: NASA-TV)

Moskau, 26. Februar 2023 – Nach zweitägiger Verfolgungsjagd hat das unbemannte Transportraumschiff Sojus MS-23 am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit die Internationale Raumstation ISS erreicht. Es legte automatisch am Poisk-Modul an, teilte die GK Roskosmos mit.

Nach dem Entladen der rund 430 Kilogramm wissenschaftlicher Experimente und Lebensmittel beginnen die russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie ihr NASA-Kollege Frank Rubio mit der Vorbereitung des Ersatzraumschiffes auf die spätere Rückkehr auf die Erde. Sie setzen ihre Konturensessel und Skaphander aus dem durch einen Meteoriteneinschlag beschädigten Raumschiff Sojus MS-22 und dem Crew Dragon in den Neuankömmling um. Damit verfügen die Männer dann für den Fall der Fälle wieder über ein funktionierendes “Rettungsboot”, das sie auch Ende September wieder sicher nach Hause bringen soll.

Die Notwendigkeit, den Havaristen zu ersetzen, habe nur “minimale” Auswirkungen auf den derzeitigen ISS-Fahrplan, sagte der Direktor für bemannte Programme der Raumfahrtbehörde, Sergej Krikaljow. Er verschiebe sich nur um ein halbes Jahr. Das russisch-amerikanische Trio werde im Herbst durch Oleg Kononenko und Nikolai Tschuba (beide Russland) und Loral O´Hara (USA) ersetzt.

Wenn alles nach Plan läuft, kommen die drei Männer, die seit dem 21. September vergangenen Jahres im All sind, am 27. September mit einem neuen ISS-Langzeitrekord von 370 bzw. 371 Tagen (entscheidend ist die Abkopplungszeit) auf die Erde zurück. Die bisherigen Rekordhalter sind der Russe Pjotr Dubrow und der Amerikaner Mark Vande Hei mit 355 Tagen (2021).

Gerhard Kowalski

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